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Freising: Unglück auf A 92: Alter Bus hatte noch keine Gurte

Freising

Unglück auf A 92: Alter Bus hatte noch keine Gurte

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    Bei einem Busunglück nahe Freising sind am Mittwoch mehr als 35 Menschen teils schwer verletzt worden - darunter 23 Kinder.
    Bei einem Busunglück nahe Freising sind am Mittwoch mehr als 35 Menschen teils schwer verletzt worden - darunter 23 Kinder. Foto: dpa

    Auf der A 92 bot sich am Mittwoch ein schreckliches Bild: Die Autobahn war übersät von Glassplittern eines Busses, der dort gegen 15.30 Uhr verunglückte. Wie Peter Bernard, Geschäftsführer des Kreisjugendringes Dachau, jetzt sagte, saßen im Bus entgegen ursprünglicher Meldungen nur 23 und nicht 30 Kinder. Sie waren zusammen mit neun Betreuern auf dem Rückweg vom Münchner Flughafen in ihre Heimatorte Odelzhausen, Sulzemoos und Pfaffenhofen. Die Freiwillige Feuerwehr

    Kinder waren nicht angeschnallt

    "Die Kinder waren nicht angeschnallt", sagt Günther Beck, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Der Bus hatte gar keine Gurte, weil er noch vor der gesetzlich erlassenen Sicherungspflicht gebaut worden war. Eine Pflicht zur Nachrüstung gebe es nicht, so Beck: "Man kann dem Busunternehmen keinen Vorwurf machen. Das ist, wie wenn sie in einem Auto fahren, das noch keinen Airbag hat." ADAC-Sprecher Klaus Reindl sagt, dass alle seit 1999 zugelassenen Busse eingebaute

    "Fürchterlicher Hagelschauer"

    Das Unglück passierte zwischen Freising-Süd und Neufahrn, als es dort gewitterte und "ein fürchterlicher Hagelschauer" niederging, wie Polizeisprecher Beck sagt. Augenzeugen berichteten der Polizei vom Unwetter: "Die Sichtweite muss gleich null gewesen sein", schildert Beck. In diesem Gewitter hat der Busfahrer offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Abschließend muss die Unfallursache aber noch geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft Landshut hat hierzu zwei Gutachten veranlasst, deren Ergebnisse noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden. "Es werden jetzt auch noch Zeugen gehört", sagt Beck. Laut

    "Nicht aus dem Bus geschleudert"

    Odelzhausens Bürgermeister Konrad Brandmair hat mit einem Mitfahrer aus dem Bus gesprochen und sagt gegenüber augsburger-allgemeine.de: "Es wurde kein Kind aus dem Bus geschleudert." Die Kinder seien im Bus durcheinandergeflogen.

    "Dass dabei viel Blut fließt, kann man sich vorstellen." Zwei Erwachsene hätten nach dem Unglück die Reste der Frontscheibe hinausgetreten. Durch diese Öffnung kamen die Kinder ins Freie und wurden dann über die Leitplanke in Sicherheit gebracht. Die Rettungskräfte seien schnell da gewesen. Der Kreisjugendring organisiert nun die psychologische Betreuung für die Betroffenen des Unfalls.

    Fast alle Kinder wieder zuhause

    Die Mehrheit der Kinder ist inzwischen wieder zuhause. Wie die Polizei mitteilt, werden noch der Busfahrer, drei Kinder und drei weitere Erwachsene in Krankenhäusern stationär behandelt. Nach ersten Schätzungen entstand beim Busunfall ein Sachschaden in Höhe von 30.000 Euro.

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