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Freinacht in der Region: Polizei verzeichnet deutlich mehr Einsätze

Freinacht in der Region

Polizei verzeichnet deutlich mehr Einsätze

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    Freinachtscherze können auch Freude bereiten wie hier in Schwabmünchen.
    Freinachtscherze können auch Freude bereiten wie hier in Schwabmünchen. Foto: Reinhold Radloff

    Eine arbeitsreiche Nacht liegt hinter den Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Insgesamt wurde 284 mal der Notruf 110 gewählt. Ab Einbruch der Dunkelheit gegen 21 Uhr ging die Anzahl der Anrufe sprunghaft nach oben und erreichte ihren Höhepunkt im Zeitraum zwischen 1 und 2 Uhr. Die Zahl der Einsätze, zu denen die Polizei im Zeitraum von 19 bis 7 Uhr ausrücken musste, stieg im Vergleich zu den Vorjahren mit 196 (2011) und 200 (2010) auf 238 an. Zurückzuführen dürfte die gestiegene Zahl vor allem auf das im Vergleich zum Vorjahr schönere Wetter sein, das geradezu eine Einladung war, sich bis in die späten Stunden im Freien aufzuhalten. Noch liegen keine endgültigen Zahlen vor, doch laut Schätzungen der Polizei dürften im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West die Zahl der Sachbeschädigungen gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen sein. So waren in den frühen Morgenstunden bereits 22 Anzeigen wegen diverser Sachbeschädigungen eingegangen. Aufgrund der Erfahrung der vergangenen Jahre ist aber davon auszugehen, dass die Zahl der festgestellten Sachbeschädigungen noch massiv steigen wird, da etliche Vorfälle aus der Freinacht erst in den nächsten Stunden und Tagen angezeigt werden, so die Polizei.

    Während im vergangenen Jahr eine Häufung von Körperverletzungen festzustellen war, ist hier die Anzahl der bis zum Vormittag bekannten Fälle von 20 auf 13 zurückgegangen. Nicht nur bei den Auseinandersetzungen spielte der Alkohol eine Rolle. In der vergangenen Nacht wurden auch auffallend viele alkoholisierte Verkehrsteilnehmer angetroffen. Gegenüber dem Zehnjahres-Durchschnitt von sechs alkoholisierten Verkehrsteilnehmern in der Freinacht hat sich diese Zahl mit 12 exakt verdoppelt.  Mehrfach wurden alkoholisierte Minderjährige angetroffen, die zu ihren Eltern gebracht werden mussten. 

    Rettungswagen prallt gegen Streifenwagen

    Ein Streit bei einer Firmenfeier in Kempten endete mit einer Prügelei. Mehrere Personen wurden dabei leicht verletzt. Der Rettungswagen, der zum Einsatzort gerufen worden war, prallte gegen einen abgestellten Streifenwagen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.

    Die Freinacht im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord war zwar arbeitsreich, größere Personen- und Sachschäden gab es aber nicht, so die Polizei. Insgesamt wurden der Einsatzzentrale in Augsburg einundsiebzig Einsätze mitgeteilt. Schwerpunkte waren die Beseitigung von Ruhestörungen und Streitschlichtungen. Vereinzelt wurden Knaller abgebrannt, die noch von Silvetser übrig geblieben waren.

    Auch bayernweit wurden keine schwerwiegenden Vorkommnisse gemeldet. Zwar hatte die Polizei wegen Ruhestörungen, Schmierereien und Kinderstreichen mehr Einsätze als im Vorjahr und sonst an Wochenenden. "Das war allerdings nichts, wo Grenzen überschritten worden sind", sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim am Dienstag.

    In Oberfranken zählten die Beamten 150 und in der Oberpfalz sowie im Süden Oberbayerns rund 60 Freinacht-Einsätze. Polizeisprecher sprachen von "deutlich mehr Einsätzen" als in der Freinacht 2011. Sie machten dafür vor allem das warme Frühlingswetter verantwortlich. Bis spät in die Nacht zog es die Menschen ins Freie. In München feierten beispielsweise hunderte junge Menschen in der Innenstadt und am Isarufer. In Ebersberg versammelten sich rund 300 Jugendliche auf einer Wiese, um die Walpurgisnacht zu feiern.

    In Unterfranken wurde die Polizei 142 Mal gerufen - vor allem wegen Ruhestörungen, Randalen oder alkoholisierten Jugendlichen. In mehreren Landkreisen seien vier Maibäume gefällt worden, teilte die Polizei mit. Ein Baum kippte dabei auf das Dach des Feuerwehrhauses im unterfränkischen Rentweinsdorf (Kreis Haßberge). In Knetzgau fiel der gefällte Maibaum auf ein abgestelltes Feuerwehrauto, das dabei beschädigt wurde.

    In der Landeshauptstadt wurden drei Schüler aufgegriffen, die an neun Autos die Außenspiegel beschädigt hatten, sagte ein Polizeisprecher. Ein Container sei vermutlich mit Feuerwerkskörpern in Brand gesteckt worden, es entstand ein Schaden von rund 1200 Euro. Überwiegend Jugendliche warfen Eier gegen Hauswände oder wickelten Autos mit Toilettenpapier ein. Fazit eines Sprechers: "Es gab mehr Einsätze als im Vorjahr, jedoch nichts Schwerwiegendes." AZ/dpa

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