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Coronavirus: Fragen und Antworten: Wie gefährlich ist das Coronavirus?

Coronavirus

Fragen und Antworten: Wie gefährlich ist das Coronavirus?

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    So sieht das neue Coronavirus unter dem Mikroskop aus.
    So sieht das neue Coronavirus unter dem Mikroskop aus. Foto: Center for Disease Control, epa, dpa

    Ein 33-jähriger Kauferinger ist der erste Deutsche, der sich mit dem Coronavirus aus China infiziert hat. Er ist momentan in Quarantäne und wird auf einer Infektionsstation in einem Münchner Krankenhaus betreut. Seit Dienstagabend ist klar: Es gibt noch weitere Fälle.

    Nun fragen sich viele Menschen: Wie groß ist die Gefahr, sich anzustecken? Wie kann ich mich schützen? Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus:

    Wie aggressiv ist das Coronavirus?

    Bis Dienstagabend starben mehr als 100 von rund 4500 Infizierten – das entspräche einer Sterberate von etwa zwei Prozent. Chinesische Behörden gehen davon aus, dass ein Infizierter durchschnittlich 1,4 bis 2,5 Menschen ansteckt. Das hätte eine ähnliche Dimension wie bei der Infektionskrankheit Sars. Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité sagt aber: „Solche Zahlen sind extrem unzuverlässig.“ Demnach hängt die Übertragungsrate von sehr vielen Faktoren ab – etwa ob Menschen sozial aktiv sind oder eher zu Hause bleiben. Inzwischen ist bekannt, dass das neue Coronavirus von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Wie ansteckend es ist, ist momentan schwer zu beurteilen. Gewöhnlich werden Coronaviren durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen.

    Coronavirus: Bei welchen Symptomen sollte man zum Arzt gehen?

    Die Inkubationszeit beträgt maximal 14 Tage, erklärt der Würzburger Tropenmediziner August Stich. „Wenn ich vor drei Wochen von einer Reise zurückgekommen bin und jetzt krank werde, kann es dieses neue Coronavirus nicht sein“, sagt er. Zu beachten seien Hinweise auf eine Lungenentzündung und Fieber – bei entsprechender Exposition. Das heißt, bei einem Aufenthalt in den chinesischen Ausbruchsgebieten oder bei direktem Kontakt mit einem nachgewiesenen Fall.

    Wie kann man sich vor dem Coronavirus schützen?

    Experten empfehlen gewöhnliche Hygienemaßnahmen wie Hände waschen, Desinfektionsmittel benutzen und Abstand zu Erkrankten halten. Eine Notwendigkeit, sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen und einen Mundschutz zu tragen, sieht der Mediziner Bernd Salzberger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, auch nach dem ersten Fall in Deutschland nicht und sagt: „Persönlicher Schutz ist im Augenblick vollkommen unsinnig.“ Es wäre sinnvoll, zum Beispiel als Grippekranker eine Maske zum Schutz anderer Menschen zu tragen. „Aber der Schutz vor einer Infektion von außen ist sehr, sehr schlecht damit“, sagt Salzberger.

    Wie hoch ist das Risiko, am Coronavirus zu sterben?

    Dem Robert-Koch-Institut zufolge scheint das neue Coronavirus mit einem schwereren Verlauf einherzugehen. Todesfälle traten allerdings bisher vor allem bei älteren Patienten auf, die bereits an schweren Grunderkrankungen litten.

    Wie gefährlich ist das Coronavirus im Vergleich zur Grippe?

    Bisher gibt es in Deutschland mehrere bestätigte Coronavirus-Fälle. Weltweit sind inzwischen etwa 100 Menschen an dem Virus gestorben. Zum Vergleich: In der Grippewelle 2017/2018 starben in Deutschland rund 25.100 Menschen. Im Jahresdurchschnitt sind es in der Bundesrepublik etwa 20.000.

    Gibt es eine Impfung gegen das Coronavirus?

    Ein Impfstoff oder eine spezifische Therapie existieren nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nicht. Die Therapie erfolge abhängig von der Schwere der Erkrankung symptomatisch.

    Könnten Infizierte am Augsburger Uniklinikum behandelt werden?

    Als Maximalversorger und Notfallkrankenhaus sei das Klinikum auf Coronavirus-Fälle vorbereitet, teilt Ines Lehmann, Sprecherin der Uniklinik mit. „Es ist davon auszugehen, dass ein Patient mit verdächtigen Symptomen über die Notaufnahme ins Haus kommen würde. Selbstverständlich würde dieser sofort isoliert, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern“, erklärt Lehmann. Zur weiteren Behandlung würde so ein Patient auf die Infektionsstation der III. Medizinischen Klinik verlegt werden.

    Woher kommt das Coronavirus eigentlich?

    Der Erreger heißt „2019-nCoV“ und zählt zu den Coronaviren. Sie sind so benannt, weil ihre Struktur einer Krone ähnelt. Sieben Vertreter dieser Gruppe verursachen beim Menschen Atemwegserkrankungen. Von dreien davon ist bekannt, dass sie schwere Symptome auslösen können. (mit dpa)

    Das LGL hat eine Hotline eingerichtet. Unter 09131/6808-5101 können Bürger Fragen stellen.

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