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Forschung: "Jugend forscht": Landessieger kommen von MAN Augsburg

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"Jugend forscht": Landessieger kommen von MAN Augsburg

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    So sehen Sieger aus: Martin Weinhardt (links) und ChristophEngelhardt vom MAN-Ausbildungszentrum Augsburg haben bei Jugend forscht mit ihrer Behinderten gerechten Säge den 1. Platz im Fachgebiet Arbeitswelt ergattert.
    So sehen Sieger aus: Martin Weinhardt (links) und ChristophEngelhardt vom MAN-Ausbildungszentrum Augsburg haben bei Jugend forscht mit ihrer Behinderten gerechten Säge den 1. Platz im Fachgebiet Arbeitswelt ergattert. Foto: Sebastian Hofmann

    Es ist ein Plexiglaskasten mit einer Säge darin, hinter dem sich ein simpler Wunsch verbirgt: selbstständiger arbeiten können. Die behindertengerechte Gehrungssäge von Christoph Engelhardt aus Schwabmünchen und Martin Weinhardt aus Adelsried (Kreis Augsburg) ist allerdings noch mehr. Engelhardt und Weinhardt haben damit das Landesfinale von Jugend forscht gewonnen, der 1. Preis im Fachbereich Arbeitswelt war der Lohn für zwei Jahre Mühen. Die beiden Mitarbeiter von MAN in Augsburg haben sich mit ihrem Sieg die Teilnahme am Bundeswettbewerb erkämpft.

    Die Idee für die Gehrungssäge stammt ursprünglich aus dem Fritz-Felsenstein-Haus in Königsbrunn (Kreis Augsburg). In der Einrichtung arbeiten körperlich behinderte Menschen. Alleine Arbeitsgeräte bedienen ist für viele dort fast unmöglich. „Verantwortliche des Fritz-Felsenstein-Hauses haben uns gefragt, ob wir ihnen eine einfach zu bedienende Säge bauen können“, erklärt Christoph Engelhardt. „Unser Chef hat sofort zugesagt und wir haben gleich losgelegt“, ergänzt Martin Weinhardt. Die behindertengerechte Gehrungssäge ist nicht nur ein Projekt der beiden – mittlerweile ehemaligen – Azubis. „Wir waren insgesamt zu fünft, durften aber nicht mit so vielen Leuten an Jugend forscht teilnehmen.“

    Weil ihre drei Kollegen schon länger mit ihrer Ausbildung fertig sind, traten Weinhardt und Engelhardt schließlich als Duo an. Herausgekommen ist dann ein Gerät, mit dem behinderte Menschen Holzteile fast selbstständig zurechtsägen können. Nur das Ausgangsmaterial muss von einem Werklehrer in die Maschine gegeben werden. „Sogar ein Querschnittsgelähmter kann die Säge bedienen. Die Maschine hat eine Kamera, die Kopfbewegungen am Computer in Arbeitsbefehle für die Säge umwandelt“, erklärt Martin Weinhardt. Bei dem Projekt kommen Elektronik, Mechanik und Steuerungstechnik zusammen – die Fachgebiete der zwei Mechatroniker.

    Ganz ohne Konkurrenz war das MAN-Team während des Wettbewerbs nicht. Mehr als 2000 Schüler, Auszubildende und Studenten nahmen am diesjährigen 46. Jugend- forscht-Wettbewerb teil. Das Landesfinale wurde im Würzburger Vogel Convention Center ausgetragen, Pate des Wettbewerbs war Eon-Bayern. 59 Forscher und Forscherteams stellten ihre Erfindungen und Entdeckungen zwei Tage dort aus, anschließend bewertete eine Fachjury die Beiträge. Herausgekommen sind insgesamt 15 Landessieger, die den Freistaat beim Bundesfinale im Mai in Kiel vertreten werden.

    Martin Weinhardt und Christoph Engelhardt staunten nicht schlecht über die Beiträge der Konkurrenz, trotzdem waren sie sich sicher, mit ihrer Säge weit zu kommen: „Wir haben zwei Jahre Arbeit in das Projekt gesteckt und waren schon zuversichtlich, dass es sich durchsetzt“, sagen sie einstimmig. Eine Säge, die von einem körperlich beeinträchtigten Menschen bedient werden kann, gebe es schließlich nicht an jeder Ecke. Entlohnt wurden die Mühen von Weinhardt und Engelhardt auch in finanzieller Hinsicht: 250 Euro gab es für sie.

    Über Platzierungen freuen sich auch Paul Fremdling (Nersingen) vom Bertha-von-Suttner-Gymnasium Neu-Ulm, Matthias Heinlein (Günzburg) von der Universität Ulm, sowie Alexander Gratewohl, Anton Fetzer und Johannes Buchholz vom Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Weißenhorn (Kreis

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