Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Flughafen München: Seehofers Machtwort zur dritten Startbahn

Flughafen München

Seehofers Machtwort zur dritten Startbahn

    • |
    Der Muenchner Flughafen soll eine dritte Start- und Landebahn erhalten.
    Der Muenchner Flughafen soll eine dritte Start- und Landebahn erhalten. Foto: Fred Schöllhorn, Archiv

    Ministerpräsident Horst Seehofer sprach von einer „Momentaufnahme“. Als sich der CSU-Chef Ende Oktober in Freising mit Gegnern der dritten Startbahn am Münchner Flughafen getroffen hatte, sagte er: „Bei der aktuellen Zahl der Starts- und Landungen sehe ich derzeit keine Notwendigkeit für den Ausbau des Airports.“ Entschieden sei jedoch noch nichts.

    Jetzt hat Seehofer noch einmal nachgelegt. Bei einem Treffen von Kabinettsmitgliedern und Wirtschaftsvertretern unterstrich er, ein Votum der CSU für die heftig umstrittene dritte Startbahn verhindern zu wollen. Der CSU-Chef bekräftigte dabei, einen eigenen Vorschlag zu machen. „Wenn ihr dem Vorschlag nicht folgt, müsst ihr den Weg ohne mich gehen“, wird der Ministerpräsident zitiert. CSU-Parteifreunde verstanden dies dem Vernehmen nach nicht als Rücktrittsdrohung, sondern als ein gegen die zahlreichen Startbahnbefürworter in der Landtagsfraktion gerichtetes Machtwort. Inzwischen sollen 65 Abgeordnete einen Antrag für den Ausbau des Flughafens unterschrieben haben.

    Die dritte Startbahn am Flughafen München

    Zwei Startbahnen gibt es am Münchner Flughafen bereits. Sie sind jeweils 4000 Meter lang und 60 Meter breit.

    Doch das internationale Drehkreuz stößt damit an seine Grenzen, die Airportbetreiber wollen eine dritte Startbahn bauen.

    Die wichtigsten Daten zur geplanten Piste:

    Maße: 4000 Meter lang, 60 Meter breit

    Kapazität: 30 Flugbewegungen pro Stunde

    Kosten: Rund 1,2 Milliarden Euro

    „Es grummelt in der Fraktion“, hieß es am Donnerstag aus CSU-Reihen. Viele fühlten sich „brüskiert“. Zumal die CSU in der Vergangenheit stets Anträge der Opposition, auf die Ausbaupläne zu verzichten, abgelehnt habe. „Wir müssen nun zu einem geordneten Verfahren kommen“, verlautete es aus der Fraktion. Man verstehe nicht, warum sich Seehofer „so weit aus dem Fenster lehnt“. Als endgültiges Nein wird das in der CSU aber nicht interpretiert, wenn auch niemand mehr mit einem klaren Votum des Ministerpräsidenten für den Bau rechnet.

    Die Flughafengesellschaft München (FMG) mit Bund, Freistaat und Landeshauptstadt als Eigentümer, hat seit dem Sommer höchstrichterlich bestätigtes Baurecht. Doch sieht sich die Münchner Rathausspitze an einen ablehnenden Bürgerentscheid zur Startbahn aus dem Jahr 2012 gebunden. Die vier Kilometer lange Piste soll 1,6 Milliarden Euro kosten und damit deutlich teurer werden, als zunächst geplant. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden