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Fliegerclub unter Schock: Am Chiemsee wird nach dem abgestürzten Flugzeug gesucht

Fliegerclub unter Schock

Am Chiemsee wird nach dem abgestürzten Flugzeug gesucht

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    Polizisten bei der Suchaktion im Dezember: Das abgestürzte Flugzeug wurde in 57 Metern Tiefe gefunden.
    Polizisten bei der Suchaktion im Dezember: Das abgestürzte Flugzeug wurde in 57 Metern Tiefe gefunden.

    Gstadt/Traunstein (dpa/lby) - Polizei und Wasserwacht haben am Mittwoch im Chiemsee intensiv aber vergeblich nach einem seit dem Wochenende verschollenen Leichtflugzeug und seinen beiden Insassen gesucht.

    "Wir müssen davon ausgehen, dass das Flugzeug zerschellt und untergegangen ist. Leider haben wir es aber bisher nicht finden können", sagte ein Polizeisprecher in Traunstein.

    Sowohl in Gstadt und Mitterndorf als auch am Ostufer der Fraueninsel seien Wrackteile gefunden worden. Das Flugzeug wurde vermutlich völlig zerstört. Die Suche nach dem Hauptteil mit den beiden Vermissten in dem bis zu 60 Meter tiefen See sei schwierig, da Taucher nur Tiefen von etwa 40 Metern erreichen könnten. Als es dunkel wurde, sei die Suche abgebrochen worden, sagte der Sprecher. Sie solle voraussichtlich am Donnerstag fortgesetzt werden.

    Der 46-jährige Pilot und sein 49 Jahre alter Begleiter waren am Freitag vom Flugplatz Mühldorf-Mößling (Landkreis Mühldorf am Inn) aus zu einem Rundflug gestartet und nicht zurückgekehrt. Der Flugzeughersteller und Flugplatzmitarbeiter hätten zwei bereits am Dienstag bei Gstadt gefundene Wrackteile identifiziert. Es handle sich um Teile des Flugzeugtyps FK 14, zu dem auch die verschollene Maschine gehört. Hinweise auf die Absturzursache gebe es noch nicht.

    Auch die vielen Weihnachtsmarktbesucher, die am Wochenende auf der Fraueninsel waren, hätten keine hilfreichen Angaben machen können, teilte die Polizei mit.

    Richard Mayer, Vorstandsmitglied im Fliegerclub Mühldorf, dem auch der vermisste Pilot angehört, sagte: "Das ist ein Schock für uns. Wir haben hier bis zu 10.000 Starts im Jahr und das ist das erste Mal seit 75 Jahren, dass jemand nicht zurückgekommen ist". Er könne sich nicht vorstellen, warum das Flugzeug abgestürzt sein könnte. "Es gab keine technischen Mängel, das Wetter war gut und der Pilot hat vor dem Start noch getankt", sagte Mayer.

    Bei der Suche nach den beiden Männern und dem Wrack, an der sich auch Feuerwehr und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beteiligten, waren nach Polizeiangaben neun Boote im Einsatz. Auch Privatleute, die eine entsprechende Taucherausrüstung besitzen, wollten bei der Suche helfen. "Bei derartigen Einsätzen sind üblicherweise Taucherboote mit Tauchkameras im Einsatz", sagte Martin Rabl von der Wasserwacht Bayern. Die Kameras suchten den Grund des Sees ab. Das Wrack könne dann, wenn es gefunden sei, mit Hebeballons oder Seilen an die Oberfläche befördert werden.

    Der Pilot aus Mühldorf und sein Begleiter aus Töging waren bei gutem Wetter gestartet, ohne jedoch ihre Route bekanntzugeben. Da der Pilot ein Boot am Chiemsee besitzt, vermutete die Polizei, dass er es seinem Bekannten möglicherweise aus der Luft zeigen wollte. Am Dienstag fand dann eine Spaziergängerin ein etwa einen Meter langes Kunststoffteil, wenig später wurden weitere Wrackteile gefunden.

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