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Fliegerbombe explodiert in München: Stammstrecke betroffen

Donnersbergerbrücke

Vier Verletzte bei Explosion einer Fliegerbombe in München

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    Bei einer Explosion in München wurden am Mittwoch vier Menschen verletzt.
    Bei einer Explosion in München wurden am Mittwoch vier Menschen verletzt. Foto: privat, dpa

    Bei der Explosion einer Fliegerbombe in München sind auf einer Baustelle in der Nähe der S-Bahn-Station Donnersbergerbrücke am Mittwochmittag mehrere Menschen verletzt worden. Der gesamte Zugverkehr von und zum Münchner Hauptbahnhof, der zwei Stationen entfernt ist, wurde über Stunden eingestellt. Die Münchner Feuerwehr und die Polizei rückten zu einem Großeinsatz aus, auch Experten des Kampfmittelräumdienstes eilten zum Unglücksort. Die Bombe war an einer Baustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke, eines der großen Projekte in München, explodiert. Die S-Bahnen auf der Stammstrecke wurden sofort angehalten, teils wurden sie evakuiert.

    Ermittlungen zu möglicher Fahrlässigkeit laufen nach Bombenexplosion an der Donnersbergerbrücke

    Nun ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. "Wenn so etwas passiert, muss es eine Ursache haben", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Dass die Bombe übersehen wurde, weise darauf hin, dass der Bereich vor Beginn der Bohrarbeiten womöglich nicht, zu wenig oder falsch abgesucht worden sei. 

    "Selbstverständlich unterstützen wir die laufenden Ermittlungen und arbeiten eng mit den Behörden zusammen", sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen könne man keine weiteren Angaben machen. Grundsätzlich lege die Bahn bei Bauarbeiten aber höchste Sicherheitsstandards an. Ein Schaden von rund fünf Millionen Euro sei bei der Explosion der Bombe in der Nähe der Donnersbergerbrücke am Mittwoch entstanden. 

    Gestern ist eine Fliegerbombe in München explodiert

    Nach Auskunft der Polizei hatte es nahe der Donnersbergerbrücke einen lauten Knall gegeben, anschließend bildete sich eine Rauchsäule. Bei der Explosion wurden vier Menschen verletzt, einer von ihnen schwebte sogar in Lebensgefahr. Inzwischen sei sein Zustand aber wieder stabil, teilte das Universitätsklinikum Rechts der Isar der Deutschen Presse-Agenturam Abend mit. Durch die Wucht der Detonation sei ein Bein fast ganz abgerissen worden. In einer vierstündigen Operation habe man es aber wieder rekonstruieren können, inzwischen sei das Bein auch wieder durchblutet.

    Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kam am Mittwoch zum Ort des Geschehens, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Bei Bohrungen sei eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe getroffen worden, informierte Herrmann, der den Verletzten gute Genesung wünschte.

    01.12.2021, Bayern, München: Joachim Herrmann CSU, Innenminister von Bayern, steht auf der Donnersbergerbrücke. Bei einer Explosion auf einer Baustelle der Deutschen Bahn sind nach Angaben der Feuerwehr drei Menschen verletzt worden. Genauere Angaben gab es zunächst nicht. Nach Auskunft der Polizei hatte es in der Nähe der Donnersbergerbrücke einen lauten Knall gegeben, anschließend bildete sich eine Rauchsäule. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    01.12.2021, Bayern, München: Joachim Herrmann CSU, Innenminister von Bayern, steht auf der Donnersbergerbrücke. Bei einer Explosion auf einer Baustelle der Deutschen Bahn sind nach Angaben der Feuerwehr drei Menschen verletzt worden. Genauere Angaben gab es zunächst nicht. Nach Auskunft der Polizei hatte es in der Nähe der Donnersbergerbrücke einen lauten Knall gegeben, anschließend bildete sich eine Rauchsäule. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Sven Hoppe

    Warum die Bombe nicht vorab entdeckt wurde, müsse nun untersucht werden. Normalerweise werde bei Bauarbeiten in der Münchner Innenstadt immer genau und regelmäßig sondiert, wo Blindgänger liegen könnten.

    Nun wird auf der Baustelle, wo das Unglück geschah, nach den Ursachen geforscht. Wie geht es weiter? Verzögert sich nun das ganze Projekt? Das weiß man auch bei der Bahn noch nicht. Aktuell könne man noch keine Aussage dazu treffen, wie sich der Vorfall auf den weiteren Verlauf der Baumaßnahmen auswirken werde, heißt es.

    Fliegerbombe explodiert: Stammstrecke in München betroffen

    Ab etwa 14.30 Uhr konnten die Züge des Fern- und Regionalverkehrs laut Deutscher Bahn wieder fahren. Ein Teil der Gleise musste länger gesperrt bleiben, da die Strecke dort noch auf Schäden untersucht wurde. Deshalb war die S-Bahn-Stammstrecke deutlich länger nicht befahrbar. Die Bahn meldete erst gegen 17.45 Uhr, dass nun alle Sperrungen aufgehoben seien.

    Fliegerbomben werden immer wieder im Stadtgebiet gefunden

    Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe wird nach Auskunft der Güteschutzgemeinschaft Kampfmittelräumung am häufigsten gefunden. Wie hoch ihre Sprengkraft ist, hängt dem Verein zufolge auch davon ab, in welcher Tiefe sie in der Erde vergraben ist. Je höher sie liege, umso gefährlicher sei sie auch.

    Vorfälle mit Blindgängern, die seit dem Zweiten Weltkrieg im Erdreich liegen, gibt es immer wieder. Im September 1994 starben in Berlin drei Bauarbeiter, als eine Bombe in einer Baugrube explodierte. 2006 wurde in Aschaffenburg ein Mann an einer Autobahnbaustelle in den Tod gerissen. Häufig kommt es auch bei der Entschärfung zu einem Unglück, so etwa im Juni 2010, als bei einem Routineeinsatz drei Sprengmeister starben und zwei Menschen schwer verletzt wurden. 

    In München wurde 2012 eine 250-Kilogramm-Bombe entdeckt. Weil es nicht gelang, sie zu entschärfen, musste sie kontrolliert gesprengt werden. 2500 Anwohner im Stadtteil Schwabing mussten ihre Häuser verlassen. Die Druckwelle beschädigte Fassaden und Fenster. (mmhe, jako, mit dpa)

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