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Schicksal: Finn ist jetzt in einem Kinderheim

Schicksal

Finn ist jetzt in einem Kinderheim

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    Das Bild vom kleinen Finn hat uns seine Familie zur Verfügung gestellt.
    Das Bild vom kleinen Finn hat uns seine Familie zur Verfügung gestellt.

    Die Herzen der Pflegekräfte hat Finn im Sturm erobert. Das Baby ist der Star in seinem neuen Zuhause. Und dort fühlt sich der Wonneproppen richtig wohl. Alles leuchtet, glitzert und strahlt rund um sein Bettchen. Das Zimmer ist liebevoll und weihnachtlich dekoriert. Kein Vergleich zu den vergangenen sieben Monaten, die der kleine Finn auf der Intensivstation der Kinderklinik in Augsburg verbracht hatte. Denn seit wenigen Tagen ist das Dillinger Baby, das am 30. Mai schwer krank auf die Welt gekommen ist, mit Mama Nicole im Kinderhaus Ninos in Amberg in der Oberpfalz untergebracht.

    Ein Zuhause für intensivpflichtige Kinder. Finn muss seit seiner Geburt rund um die Uhr beatmet und künstlich ernährt werden. Seither kämpft seine Familie aus Dillingen darum, dass ihr Kind nach Hause kann. Das geht aber nur, wenn es für das Baby einen Pflegedienst gibt, der eine 24-Stunden-Betreuung sicherstellen kann. Unsere Zeitung berichtete groß über das Schicksal des kleinen Buben mit den großen Augen und knuffigen Pausbäckchen. Und trotz aller Bemühungen und öffentlichen Hilferufen ist die Suche bis heute erfolglos geblieben. Weil es keinen Pflegedienst gibt, der genügend geschultes Personal hat, um die Betreuung von Finn zu übernehmen. Hinzu kommen die schlechte Bezahlung der Pflegekräfte und die ernüchternde Unterstützung der Krankenkasse. So schildert Mama Nicole ihre Situation. Der Umzug in das Kinderhaus für intensivpflichtige Kinder in Amberg war die Notlösung – auf eigenen Wunsch der Familie. „Wir müssen einfach aus dem Krankenhaus raus. Das ist nicht nur für Finn wichtig, sondern auch für andere Kinder. Wir mussten den Platz frei machen“, erzählt Mutter Nicole, die ihren Nachnamen in der Zeitung nicht veröffentlichen will.

    Vor wenigen Tagen ging dann alles ganz schnell. Finn musste mit einem Spezialtransport von Augsburg nach Amberg gefahren werden, nachdem die Krankenkasse grünes Licht gab. Seither leben Finn und seine Mama nur wenige Stufen voneinander getrennt in einem Haus, zwei bis drei Pflegekräfte pro Schicht sind immer für die beiden da, wenn sie es brauchen. Der Papa pendelt jedes Wochenende die rund 180 Kilometer in die Oberpfalz.

    Auch an Heiligabend. „Uns geht es gut. Es ist wirklich sehr schön. Alle sind sehr bemüht und dennoch zurückhaltend. Es soll ja so ähnlich ablaufen wie daheim“, sagt Mama Nicole. Denn das ist weiter das dringende Ziel: Finn soll so schnell wie möglich nach Hause. Deshalb hat die Mama einen neuen Plan geschmiedet. Sie will selbst Pflegekräfte einstellen, mit einem von der Kasse zur Verfügung gestellten Budget. Aktuell sieht sie keine andere Lösung für ihren kleinen Kämpfer.

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