Der bayerische Kultregisseur Franz Xaver Bogner träumt von Staatsdienern, die unkonventionell handeln. "Das ist das große Wunschdenken", sagte Bogner in einem Interview mit unserer Redaktion. Deshalb solle in seinen Serien "immer irgendjemand dabei sein, der hinter der großen Wand an Paragrafen noch etwas Menschliches sieht".
Bogner ist mit Serien wie "Irgendwie und Sowieso", "Zur Freiheit" oder "Cafe Meineid" bekannt geworden. Auch in der neuen Staffel der humorvollen Justizserie "Über Land" (Karfreitag, 21.15 Uhr, ZDF) steht im Mittelpunkt ein Richter, "dem nichts Menschliches fremd ist". Gespielt wird er von Harald Krassnitzer. "Denn wenn jemand auf einen Richter mit breitem Erfahrungspotenzial stößt und ihn hereinlegen will, ist das meist komisch", sagte Bogner.
Krassnitzers Vorgänger Franz Xaver Kroetz musste den Serientod sterben
Auf die Frage, warum Krassnitzers Vorgänger in der Rolle eines bayerischen Amtsrichters, Schauspieler Franz Xaver Kroetz, den Serientod sterben musste, antwortete der Regisseur: "Die offizielle Version lautet: Kroetz hinkte mit seinen Memoiren hinterher. Der Franz ist halt kein ganz leichter Mensch. Aber das darf er und soll er sogar sein." Kroetz sei "Hardcore, an dem schon manche verzweifelt sind". "Trotzdem mag ich ihn sehr gern."
Insgesamt hat Filmemacher Bogner großes Vertrauen in die bayerische Justiz. Ich meine nach so vielen Folgen 'Cafe Meineid' und der Beschäftigung mit juristischem Personal, von Richtern über Staatsanwälte bis hin zu Anwälten ist mein Vertrauen doch recht hoch", sagte er unserer Redaktion. Das habe allerdings auch damit zu tun, dass er in die "Tiefen der schweren Juristerei" nie eingestiegen sei. (AZ)
Hier lesen SIe das ganze Interview mit Franz Xaver Bogner: Kultregisseur Bogner: "Ich wünsche mir unkonventionelle Staatsdiener"
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