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Film: Schwere Zeiten für Filmfestivals: Viele in Geldnot

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Schwere Zeiten für Filmfestivals: Viele in Geldnot

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    So manche der rund 400 Filmfestivals in Deutschland kämpfen nach Ansicht von Branchenvertretern ums Überleben. Svenja Böttger von der Arbeitsgemeinschaft

    AG fordert transparente Förderstruktur

    Böttger, die das Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken leitet, fordert von der Politik eine transparente und gut strukturierte Förderstruktur für die künstlerische Arbeit, unabhängig von der Größe eines Festivals. Dazu gehöre auch ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Filmfestivals. Sie seien ein lohnendes Investment in die Gesellschaft, da sie Kultur und Bildung vermittelten und den Diskurs und damit die Demokratie förderten. Auf dem Land stellten die Festivals oft die einzigen kulturellen Angebote dar und seien eines der wenigen kontinuierlichen Bildungsangebote.

    Um einen Überblick zu bekommen, braucht es nach Meinung Böttgers eine bundesweite Festivalstudie. Diese könne der Politik in Bund, Ländern und Kommunen auch Handlungsempfehlungen geben.

    Namhaftes Festival bei München muss kämpfen

    Ein Beispiel für die schwierige Situation ist das renommierte Fünf Seen Filmfestival im Südwesten Münchens, das seit 2007 erst im Sommer, nun im September ein spannendes Programm bietet und schon prominente Gäste wie Senta Berger, Michael Herbig, Sandra Hüller, Martina Gedeck oder Iris Berben anlockte.

    Dieses Jahr soll das Festival vom 3. bis 12. September mit Einsparungen stattfinden, ab dem kommenden Jahr sei es aber gefährdet, hieß es Anfang April. Grund war die Kürzung kommunaler Zuschüsse von zusammen rund 59 000 Euro auf 27 000 Euro. Zu einem Minus bei den Einnahmen kämen höhere Ausgaben wegen der Inflation und gestiegener Raum- und Personalkosten.

    Die schwierige Lage vieler Festivals war am Samstag Thema einer Diskussion auf dem Filmfest München, das noch bis 7. Juli rund 150 Filme zeigt. Zur Debatte stand dabei neben der schwierigen Finanzsituation das Problem, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die für wenig Geld oder sogar rein ehrenamtlich arbeiten. "Die in der Kulturbranche übliche idealismusgetragene Selbstausbeutung muss man sich leisten können - und wollen", hieß es in der Ankündigung.

    (dpa)

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