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Feuerwerk: Polizei stellt vor Silvester kiloweise verbotene Böller sicher

Feuerwerk

Polizei stellt vor Silvester kiloweise verbotene Böller sicher

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    Frohes Neues! Viele Menschen greifen auf illegales Feuerwerk zurück, um Verbote zu umgehen.
    Frohes Neues! Viele Menschen greifen auf illegales Feuerwerk zurück, um Verbote zu umgehen. Foto: Ralf Hirschberger/zb, dpa (Symbolbild)

    Die Gefahr abgerissener Finger oder eines zerfetzten Armes schreckt Feuerwerkfans offenbar nicht ab: Etwa 430 Kilogramm an verbotenen Raketen und Böllern aus Tschechien haben Fahnder der Bundespolizei in den Wochen vor Silvester sichergestellt. Im Grenzgebiet zu Oberfranken und der Oberpfalz führten sie verstärkt Kontrollen durch. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Menge der beschlagnahmten Kracher den Angaben nach leicht angestiegen.

    Die sichergestellten Kracher werden bei der Polizei zwischengelagert und dann von Sprengstoffexperten abgeholt und vernichtet. Gegen die Käufer wird wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Sie müssten zudem für die Entsorgungskosten aufkommen und mit hohen Geldstrafen rechnen, sagte der Sprecher der Bundespolizei in Waidhaus. Pro Abtransport fielen 1000 Euro an sowie pro Kilogramm Feuerwerkskörper fünf Euro für die Entsorgung.

    "La Bomba": Zündschnur brennt ungleichmäßig ab

    Die Gefährlichkeit der verbotenen Kracher sei erheblich, sagte der Sprecher. Beim "La Bomba"-Böller beispielsweise dauere das Abbrennen der Zündschnur teilweise zwischen einer und zehn Sekunden.

    In zwei Kinderrucksäcken hatte ein 22 Jahre alter Mann am Wochenende bei Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth) eine Kugelbombe und drei Böller versteckt. Bei einer weiteren Kontrolle fanden die Bundespolizisten der Inspektion Waidhaus eine Fünf-Kilo-Feuerwerksbatterie. Insgesamt stellten die Fahnder einem Sprecher zufolge bis kurz vor Silvester 300 Kilogramm sicher. Die Bundespolizei in Waldmünchen (Landkreis Cham) bilanzierte am Freitag 15 Kilogramm verbotene Feuerwerkskörper.

    Im oberfränkischen Selb kam die Bundespolizei nach eigenen Angaben auf gut 115 Kilogramm illegaler Silvesterböller. In Schirnding (Landkreis Wunsiedel) stellten die Beamten allein am vergangenen Freitag mehr als 40 Kilogramm sicher. Ein 18-Jähriger aus Baden-Württemberg hatte im Zug einen Koffer dabei, in dem die Beamten knapp 18 Kilogramm Feuerwerkskörper fanden. Der Bursche hatte behauptet, seine Oma besucht zu haben. Bei einer Kontrolle an der Bundesstraße 303 stoppte die Polizei einen 46-Jährigen aus Hessen, der im Kofferraum 24 Kilogramm verbotene Böller transportierte. 

    Feuerwerk: Regulärer Handel läuft trotz Umweltdebatte

    Eine bayernweite Gesamtbilanz der aus dem Verkehr gezogenen illegalen Feuerwerkskörper gibt es nach Angaben der Bundespolizei in München nicht. Zudem stellen auch Landespolizei und Zoll bei Kontrollen Böller aus Tschechien sicher.

    Auch der reguläre Handel läuft: Trotz Umweltdebatten und Böller-Verbotszonen in mehreren Städten liege der Umsatz im Freistaat mit rund 21 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau, sagte Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern (HBE) am Montag.

    Die einen böllerten aus Überzeugung, die anderen aus Überzeugung nicht - interessant für den Handel seien die Unentschlossenen, sagte Ohlmann. "Und da ist das Wetter entscheidend!" Bei Regen sei die Nachfrage geringer. Für Bayern hat der Wetterdienst heuer aber eine klare Nacht vorhergesagt.

    Lesen Sie auch: Silvesterfeuerwerk: Vernunft statt Verbote

    Behörden und Fachleute empfehlen, nur Produkte mit CE-Zeichen und Prüfnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zu verwenden. Kindern und Jugendlichen solle man keine Böller überlassen - und zu ihrem Schutz keine Blindgänger auf der Straße zurücklassen. Oft verletzten sie sich am Neujahrstag beim Versuch, Liegengebliebenes nachzuzünden. (dpa/lby)

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