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Feuerkugel: Forscher sicher: Meteor über Bayern schlug auf der Erde ein

Feuerkugel

Forscher sicher: Meteor über Bayern schlug auf der Erde ein

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    Leserin Melly Jack gelang im März dieses Bild eines grell-grünen Meteoriten über Bayern. Teile des Himmelskörpers schlugen in der Schweiz ein.
    Leserin Melly Jack gelang im März dieses Bild eines grell-grünen Meteoriten über Bayern. Teile des Himmelskörpers schlugen in der Schweiz ein. Foto: Melly Jack

    Viele Menschen in Süddeutschland sahen Mitte März eine grell-grüne Lichtkugel am Nachthimmel und wunderten sich. Auch in der Region beschrieben Beobachter eine helle Kugel, die rasant nach unten stürzte. Auf der Facebook-Seite der Augsburger Allgemeinen kommentierten innerhalb kürzester Zeit hunderte Augenzeugen einen Artikel, der auf das Lichtspektakel am Himmel verwies. Viele hatten den "grünen Ball" mit eigenen Augen gesehen.

    Gab das Ganze am Abend noch Rätsel auf, waren sich die Forscher am nächsten Tag sicher: Es war ein Meteor, der über Bayern hinweg gerast war

    Inzwischen haben die Experten die Bilder und Videos ausgewertet, die von dem grellen Himmelskörper gemacht wurden. Sie kommen demnach zum Schluss: Überreste des Körpers sind damals auch auf die Erde eingeschlagen. Und das ist bemerkenswert. Denn es komme nur sehr selten vor, dass ein solcher Felsblock nicht vollständig verglüht und Teile davon den Boden erreichen, teilt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit.

    Das sind Asteroiden, Meteoriten und Meteoroiden

    Feuerschweife, Explosionen, gleißendes Licht: Himmelserscheinungen wie Meteore und Kometen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Aber was sind Asterioden, Meteorite und Kometen eigentlich genau?

    Asteroiden sind Klein- und Kleinstplaneten, die sich in einer Umlaufbahn um unsere Sonne bewegen. Bekannt sind bislang über eine halbe Million dieser Gesteinsköper, von denen die meisten nur ein paar Kilometer groß sind.

    Meteoroiden sind kleine und kleinste Körper, die sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne bewegen. Sie sind also den Asterioden sehr ähnlich, eine genaue Abgrenzung zwischen beiden Formen von Himmelskörpern gibt es auch nicht.

    Einige Meteoroiden kreuzen auf ihrem Weg die Erdbahn. Wenn sie in unserer Atmosphäre verglühen, nennt man die dabei entstehende Leuchterscheinung Meteor oder auch Sternschnuppe.

    Meteorite sind Körper aus Gestein oder Metall, die auf ihrer Reise durch das All in den Anziehungsbereich der Erde geraten und auf sie stürzen. Jedes Jahr fallen etliche Meteorite auf die Erde und ziehen dabei eine gleißend helle Spur durch die Atmosphäre.

    Meteorite, die auf der Erde einschlagen, können beträchtlichen Schaden anrichten - bis hin zu globalen Katastrophen. So entstand etwa das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten.

    Ein Komet ist ein Himmelskörper aus Gestein und gefrorenen Gasen. Wenn sich Kometen bei ihrem Zug durch unser Sonnensystem der Sonne nähern, erhitzt sich ihr Gas und beginnt zu leuchten.

    Manchmal haben helle Himmelserscheinungen einen irdischen Ursprung. So können zum Beispiel verglühende Reste von Raketen oder sogenannter Weltraumschrott aussehen wie Meteore.

    Ein internationales Forscherteam habe zudem die Flugbahn der Feuerkugel durch die Atmosphäre rekonstruiert und den Niedergang der Meteoriten auf ein Gebiet in der Schweiz eingegrenzt, sagte DLR-Planetenforscher Jürgen Oberst am Montag.

    Das mutmaßliche Streufeld erstreckt sich laut DLR über die Hochgebirgsregionen in den Schweizer Kantonen Schwyz, Uri, Graubünden und Tessin. Das entsprechende Gelände sei 30 Kilometer lang und rund vier Kilometer breit. "Wenn man sich Zeit nimmt und das Gelände systematisch absucht, sind die Chancen für einen Fund gar nicht so schlecht", meinte Oberst.

    Meteoroid über Bayern war 78.000 Stundenkilometer schnell

    Durch die Meteorkameras des DLR-Feuerkugelnetzes konnte die Eintrittsgeschwindigkeit des Meteoroiden in die Erdatmosphäre präzise bestimmt werden: Sie betrug 21,6 Kilometer pro Sekunde, das entspricht etwa 78.000 Kilometern in der Stunde. Die Bahnspur des Meteors verlief mit einer Neigung von nur 13,6 Grad gegen die Horizontale sehr flach.

    Bei seinem Leuchtflug von knapp 16 Sekunden Dauer und 300 Kilometer Länge raste der Meteoroid über den westlichen Teil des Bodensees und bewegte sich weiter über Schweizer Gebiet. Das Helligkeitsmaximum dürfte die Feuerkugel in rund 42,5 Kilometer Höhe über dem östlichsten Zipfel des Zürichsees erreicht haben.

    Hier und an einigen weiteren Punkten der Bahn sei der Meteoroid in kleinere Teile zerbrochen, so die Forscher weiter.  "Aus der geringen Abbremsung des Objekts über die Länge der atmosphärischen Wegstrecke kann man schließen, dass der Körper eine Anfangsmasse von mehr als 100 Kilogramm gehabt haben muss", sagte Oberst weiter. Davon seien aber nur wenige Kilogramm am Boden angekommen.

    Jedes Jahr fallen etliche Meteorite auf die Erde und ziehen dabei eine gleißend helle Spur durch die Atmosphäre. Meteorite, die auf der Erde einschlagen, können beträchtlichen Schaden anrichten - bis hin zu globalen Katastrophen. So entstand etwa das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten. Der bislang größte entdeckte Meteorit wurde 1920 in Namibia gefunden, der Eisenmeteorit wiegt etwa 55 Tonnen. AZ, bo, dpa

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