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Festnahme: Kripo: Radunfall war ein Mordversuch

Festnahme

Kripo: Radunfall war ein Mordversuch

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    An der Brücke über die B 300 (Sandberg) bei Steppach ist Mitte Juli eine Radlerin umgefahren worden. Die Polizei geht von versuchtem Mord aus und verteilt Flugblätter. Foto: Marcus Merk
    An der Brücke über die B 300 (Sandberg) bei Steppach ist Mitte Juli eine Radlerin umgefahren worden. Die Polizei geht von versuchtem Mord aus und verteilt Flugblätter. Foto: Marcus Merk

    Stadtbergen-Deuringen. Zunächst schien alles auf einen Verkehrsunfall hinzudeuten, wie er leider immer wieder nach dem gleichen Muster abläuft: Autofahrer übersieht Radfahrer, es kommt zum Zusammenstoß, der Radler erleidet schwere Verletzungen.

    In einem Fall, der sich am Mittwoch, 16. Juli, auf der Straße zwischen Deuringen und Steppach ereignete, nahmen die Untersuchungen jedoch eine völlig andere, dramatische Wendung: Wie gestern Nachmittag bekannt wurde, ermittelt die Kripo Augsburg wegen versuchten Mordes.

    Was war geschehen an diesem 16. Juli?

    Als eine 41-jährige Fahrradfahrerin aus dem Landkreis Augsburg gerade dabei war, auf die Sandbergbrücke zu fahren, welche die Grenze zwischen Stadtbergen und Neusäß markiert, wurde sie mit hoher Geschwindigkeit von einem BMW Kombi mit Augsburger Kennzeichen erfasst und auf den Grünstreifen geschleudert. Durch die Wucht des Aufpralls erlitt die Frau schwerste Verletzungen.

    Während der umfangreichen Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Augsburg kristallisierte sich der Verdacht heraus, dass es sich keineswegs um einen "normalen" Verkehrsunfall, sondern um einen Mordversuch gehandelt hatte.

    Dann, zu Beginn der letzten Woche, ging alles sehr schnell: Die Kripo nahm nicht nur den 39-Jährigen, der laut Ermittlungen das Auto fuhr, sondern auch dessen 43-jährige Bekannte fest. In ihr sehen die Ermittler die Anstifterin zu der Tat. Es erging Haftbefehl.

    Das Duo, beide aus dem Kreis Augsburg, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Über das Motiv macht die Polizei keine Angaben - aus "ermittlungstaktischen Gründen", wie die Pressestelle erklärte. Offenbar handelte es sich aber um eine Beziehungstat. Verheiratet sollen der Verdächtige und das Opfer nicht sein. Die festgenommene Frau äußert sich nicht, der Mann bestreitet die Vorwürfe.

    Begleitet wurden die Festnahmen von mehreren Wohnungsdurchsuchungen. Die Auswertung dauert noch an. Experten untersuchen in der Zwischenzeit den Wagen des Tatverdächtigen. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben.

    Rund um den Tatort in Deuringen verteilte die Polizei Flugblätter an die Haushalte. Gesucht werden Zeugen, welchen der BMW zur Tatzeit auf der Strecke von Deuringen nach Steppach aufgefallen ist. Gleichzeitig ist von Bedeutung, ob am Morgen des 16. Juli gegen 6 Uhr im Bereich der Ziehbrunnenstraße in Deurigen Fußgänger oder Radfahrer auf verdächtige Weise aufgefallen sind.

    Hinweise zu dem Fall nimmt die Kriminalpolizeiinspektion Augsburg unter der Telefonnummer (08 21) 323-38 11 entgegen.

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