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Festival in Nürnberg: Rock im Park: Metallica und das Wetter sind Sieger

Festival in Nürnberg

Rock im Park: Metallica und das Wetter sind Sieger

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    Der Sänger und Gitarrist der Metal-Band Metallica, James Hetfield, steht am Freitag (01.06.2012) in Nürnberg (Mittelfranken) beim Musikfestival "Rock im Park" auf der Bühne.
    Der Sänger und Gitarrist der Metal-Band Metallica, James Hetfield, steht am Freitag (01.06.2012) in Nürnberg (Mittelfranken) beim Musikfestival "Rock im Park" auf der Bühne. Foto: dpa/Daniel Karmann

    Eine prächtiger Auftakt. Anders kann man das nicht sagen. Wie auch das: Ein eindeutiger Sieger. Denn abgestimmt wird bei Festivals nun mal mit den Füßen. Und da gab’s am ersten Tag beim diesjährigen Rock im Park nix herumzuinterpretieren. Wie zu erwarten und an den zahllosen aufgetragenen Fan-T-Shirts schon vorher abzulesen zu war: Es war der Tag von Metallica. Parallel spielten auf der Alternastage ja mit The Hives auch keine Milchbubis. Aber von den über 65 000 Zuschauern hier waren vielleicht 3000 bei den jungen Schweden. Bei den alten Amis auf der Centerstage war’s dagegen gerammelt voll.

    Vorverkaufsrekord bei Rock im Park

    Und das ist ja reichlich Platz zu füllen. Wohl im Wissen, dass es mit dem diesjährigen Vorverkaufsrekord ein bisschen enger hier auf dem Platz werden könnte, aber auch im Zuge weiterer Neuerungen, haben die Macher das Gelände auf dem Zeppelinfeld dieses Jahr ein bisschen anders aufgeteilt. Der Zuschauerraum vor der Centerstage ist ausgeweitet worden, die ganzen Bespaßungs-Nummern wie Bungee-Jumping und Co. sind nach draußen verlagert, so dass hier auch sicher jeder zuhören kann, der zuhören will (außerdem gibt’s ein neues Notruf-System, erstmals einen oval von der Bühne ins Publikum ausgreifenden Steg auf der Centerstage, viel schickere Leuchtetafeln zur Orientierung – und einen tollen neuen Bierpreis: 4 Euro für 0,4 Liter Becks, 4,30 Euro für 0,5 Liter Tucher oder Apfelschorle. Irre!)

    Metallica spielten zweieinhalb Stunden

    Zu hören jedenfalls gab’s denn auch reichlich. Metallica spielten zweieinviertel Stunden, servierten dabei nachträglich zum 20. Jubiläum ihres schwarzen Hitalbums (von 1991)  das ganze Ding in umgekehrter Reihenfolge als Herz ihrer Show. Und was zum Erscheinen bei 300 Konzerten schon insgesamt 6 Millionen Zuschauer beglückt hat, hat natürlich auch in Nürnberg wieder eingeschlagen. „Wherever I may roam“, „Nothing else matters“ und “Sad but true” – da schwelgt der Platz, da reckt der Platz die Rockergabel, da kann auch der mitsingen, der sonst mit den Helden der Härte nicht so viel anfangen kann. In umgekehrter Reihenfolge übrigens spielten diese, weil: all die Hits sind ja in der ersten Platten-Hälfte, und „Enter Sandman“ ist so der Abschluss. Passt. Wobei die Herren natürlich das Ganze in ein schönes Defille älterer und jüngerer Stücke eingebettet haben (ja, natürlich gab’s auch „One“ und „Master of puppets“ und „Seek and destroy“ und all das) und dazu auch noch ordentlich Feuerwerk und mächtig Laser und sogar noch lustige, natürlich schwarze Bälle zur Zuschauerbespaßung. Den Herren selbst machte es selbst offenbar so viel Spaß, dass sie gar nicht gehen wollten - drehten noch ne Ehrenrunde und klatschten nochmal ab und dankten nochmal und sagten nochmal „Metallica loves Nuremberg!“ und natürlich versicherte Nuremberg auch nochmal, dass es sein Metallica auch liebt.

    Auch der Himmel liebte Nürnberg

    Und auch der Himmel liebte Nuremberg und Metallica. Denn nachdem es den ganzen Tag über geradezu sommerlich gewesen war und sich dadurch auf den in der Nacht zuvor durch Sturm und Regen ordentlich durchgeschüttelten Zeltplätzen beste Festivalstimmung breit gemacht gemacht hatte, zogen vor dem Headliner zwar dicke Regenwolken auf. Wurd’ aber nix, spritzelte nur minimalst, verzog sich wieder, alles gut, rock on! Hatte der Gröhlhals von Billy Talent, Benjamin Kowalewicz, eben doch Recht, als er vor Metallica versprach, „Es wird nicht regnen!“ (allerdings hat er’s fürs ganze Wochenende versprochen, mal sehen). Ihr Versprechen, einzuheizen, haben die talentierten Kanadier mal wieder zuverlässigst erfüllt, da war der Platz eh schon mächtig voll, wie ohnehin schon früh an diesem ersten Tag und vor allem vor der Centertage.

    Keane und Maximo Park auf Alterna

    Auf der Alterna war das poppigere Programm geboten und das ist offenkundig reines Ergänzungsprogramm hier. Zu Keane und Maximo Park und auch zum wundervoll schrägen Peter Doherty kamen gerade mal so viel Leute, dass es nicht peinlich war. Nebenan feierten die standesgemäß lieber rockenden Massen bei dem diesem auch mal wieder standesgemäßen Rockfestival schon Enter Shikari, dann Refused und feierten dann vor allem Filmheld Jack Black mit seinem schrägen, sprachlich ordinären, musikalisch sehr klasisch rockenden Projekt Tenacious D. Da durfe der Riesenpimmel auf der Bühne nicht fehlen, der sich im Lauf der Show aufrichtet, und zum Finale Glitter ausstößt… Manno. Höhepunkte sehen anders – meine ich. Aber hier stimmt ja die Masse mit Füßen und auch Jubel ab. Und die sagten offenkundig: Gefällt mir!

    Apropos Facebook (grandiose Überleitung, oder?): Eine neue Schwierigkeit ergibt sich übrigens inzwischen auf dem Gelände. Bei Schlendern muss man nicht nur auf die schon zu Mittag des ersten Festivaltages herumliegenden Alkoholopfer oder jene Torkelnden, die auf dem besten Weg dazu sind, achtgeben. Immer mehr in ihr Smartphone vertiefte Blindgänger erschweren den Verkehr. Nochmal, Manno! Immerhin dröhnt die Musik hier deutlich lauter als alle Klingeltöne - außer bei Billy Talent, die waren schon sehr runtergedreht. Drittes Manno. Und letztes.

    Tag 2 bei Rock im Park beginnt mit Schwung

    Es geht weiter. Wetter: bedeckt, aber stabil. Und jede Menge auf dem Zettel für Tag zwei. Eigentlich beginnt Tag zwei ja immer etwas gedrosselt, auf den Zeltplätzen ist das auch so. Aber dass dieses Jahr alle Tagestickets verkauft sind, merkt man eben doch. Der Himmel ist bedeckt, ab und an ein Tröpfchen, aber kein Grund ins Innere zu flüchten. Dorthin ziehts nämlich nur die, die es am Nachmittag schon hart brauchen.

    Draußen kommt der Rockpartytag mit den Donots in Schwung und wird sich später über Offspring bis zu den Toten Hosen steigern. Alterna bleibt alternativ: HipHop mit Cro und zum Abschluss Samstagnacht: Wahnwitz mit Deichkind.

    Es brummt

    Holladrio, es brummt. Die Dropkick Murphys versetzen eine vollgepackte Centerstage bereits jetzt in prächtige Hosen-Laune. Campino und Co. müssen nachher nur noch absahnen. In der Clubstage rumpelt es richtig. Da haben die Cancer Bats gerade gebolzt, was das Zeug hält und alle verzückt, denen der Spaßrock im Zentrum zu lasch ist.

    Und jaja, gerade auf den Zeltplatz: Sonnen, ein Einstimmungsgetränk und ein wenig plaudern - das ist ja auch Festivalfreude pur. In diesem Sinne: Prosit. Was schließlich heißt: Es möge nützen!

    Und jetzt: Deichkind - leider geil!

    Und nochma: Der Laden brummt. Unter sorglosem himmel ist hier der Teufel los. An der Centerstage hüpfte gerade der ganze Platz bei Offspring. Da können die Hosen gleich abräumen. Und der Platz trotz Erweiterung aus allen Nähten platzen. Dafür hatte auf der Alternastage Platz, wer zu Caligola tanzen wollte. Muss man mögen, das Tanzprojekt der Herren von Mando Diao.

    Dort plätschern gleich Mia, bevor es ins heutige Spaßfinale geht mit den Beginnern und dann: Deichlind - leider geil! Platz hat auch, wer auf der Clubstage pogen mag. Im Moment eher verhalten zu Graveyard, später aber: Opeth. So oder so - es steuert alles auf die längste Nacht des Wochenendes zu.

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