Stau, vollgestellte Parkplätze, wildparkende Autos, gesperrte Zufahrtsstraßen – am vergangenen Wochenende strömten unzählige Urlauber und Tagesausflügler in die bayerischen Alpenregionen. Problematisch war es vor allem am Samstag, das schöne Sommerwetter zog viele Menschen in die Berge und zum Baden an Seen und Flüsse. Die Polizei zieht jetzt Bilanz.
Viel los im südlichen Oberbayern - hunderte Strafzettel und Anzeigen
Im südlichen Oberbayern sei wirklich sehr viel los gewesen, aber es sei noch nicht zu einem totalen Kollaps gekommen – so beschreibt Carolin Hohensinn, Pressesprecherin am Polizeipräsidium Oberbayern Süd, die Lage vom Wochenende. „Auf den Wanderparkplätzen haben wir sogar noch vereinzelt freie Parkplätze gezählt, es war ja auch sehr heiß.“
Problematisch sei es dagegen vor allem rund um die oberbayerischen Seen gewesen. Dort unterstützten sogar Gruppen der Bereitschaftspolizei die Streifenpolizisten bei ihren Kontrollen. Am Walchensee zählten die Beamten mehr als 3500 Fahrzeuge, die rund um den See abgestellt waren, 175 Verwarnungen beziehungsweise Strafzettel wurden ausgestellt. Ähnlich schlimm war es nach Angaben der Pressesprecherin auch rund um den Starnberger See. Dort gab es 172 Strafzettel wegen Falschparkens.
Wolfratshausen: Autofahrer parkten im Naturschutzgebiet
Im Bereich Pupplinger Au bei Wolfratshausen, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, verteilten die Beamten außerdem 25 Anzeigen, weil Autofahrer in das Naturschutzgebiet fuhren und dort ihre Fahrzeuge abstellten – was verboten ist. Die Bußgeldanzeigen werden nun an das zuständige Landratsamt weitergeleitet, das dann über die Höhe der zu zahlenden Strafen entscheidet.
Auch rund um die Zugspitze ging zwischenzeitlich auf den Straßen nichts mehr. Die Gemeinde Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sperrte zum Beispiel für mehrere Stunden die Zufahrtsstraße zum Eibsee, weil so viele Autos unterwegs waren. „Schlimm war es auch rund um Rosenheim“, sagt Pressesprecherin Hohensinn. „Am Chiemsee zum Beispiel war wirklich sehr, sehr viel los.“
Bereitschaftspolizei soll die ganzen Ferien über eingesetzt werden
Auch im Allgäu hat die große Zahl an Urlaubern und Tagesausflüglern der Polizei viel Arbeit bereitet. In Oberstdorf seien beispielsweise elf Verstöße gegen das Landschaftsschutzgesetz angezeigt worden, berichtet der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, Holger Stabik. An den 27 Seen im Dienstbereich der Füssener Polizei seien die Zufahrtswege zugeparkt worden, berichtet der dortige Polizeichef Eduard Martin. Allein die Füssener Polizei habe 200 Ordnungswidrigkeiten registriert.
Weil die Beamten auch an den nächsten Wochenenden einen großen Ansturm auf die Alpenregionen erwarten, wird die bayerische Bereitschaftspolizei die gesamten Sommerferien über die Dienststellen in den Ausflugsregionen bei ihren Kontrollen unterstützen.
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