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Feiertage: Tanzverbot an Karfreitag 2018: Welche anderen Verbote gibt es in Bayern?

Feiertage

Tanzverbot an Karfreitag 2018: Welche anderen Verbote gibt es in Bayern?

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    Tanzverbot an Karfreitag - daran haben sich die Menschen mit den Jahren gewöhnt. Aber welche Verbote gibt es noch an einem stillen Feiertag wie diesem in Bayern?
    Tanzverbot an Karfreitag - daran haben sich die Menschen mit den Jahren gewöhnt. Aber welche Verbote gibt es noch an einem stillen Feiertag wie diesem in Bayern? Foto: Franziska Kraufmann, dpa (Symbolbild)

    Karfreitag 2018 ist in Bayern ein stiller Feiertag. Stiller

    Tanzverbot: Weshalb ist Karfreitag eigentlich ein stiller Feiertag?

    Grund ist, dass der Karfreitag im Christentum einer der höchsten Feiertage ist. Die Kirche gedenkt an diesem Tag dem Kreuzestod Jesu Christi. Im Markusevangelium ist der Verlauf der Ereignisse geschildert: Nach dem letzten Abendmahl wurde Jesus in der Nacht verhaftet, verhört und gefoltert. Am frühen Freitagmorgen verurteilte ihn der römische Statthalter Pontius Pilatus zum Tode. Jesus wurde gekreuzigt und starb am Nachmittag. In einem Felsengrab wurde er bestattet.

    In Gedenken an die Leiden Jusu am Kreuz ist es für die Christen Tradition, am Karfreitag kein Fleisch, sondern nur Fisch zu essen - ein Brauch, der in Bayern und den übrigen Bundesländern ebenso hoch gehalten wird wie das strikte Tanzverbot.

    Mehr als die Hälfte der Deutschen findet das Tanzverbot an Karfreitag übrigens einer Umfrage zufolge gut. 52 Prozent der Befragten befürworten das Musikverbot in Kneipen und Clubs an dem stillen Feiertag. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov mit mehr als 1000 Teilnehmern vor einiger Zeit. 38 Prozent waren demnach dagegen, 10 Prozent machten keine Angabe.

    Vor allem ältere Menschen waren gegen die Aufhebung des Tanzverbots an Karfreitag: Von den Befragten ab 60 Jahren antworteten 62 Prozent entsprechend.

    Diese Verbote gibt es in Bayern an Karfreitag 2018

    • Am Karfreitag herrscht in Bayern wie in anderen Bundesländern striktes Tanzverbot, und zwar von 0 Uhr an. Jegliche öffentliche Unterhaltungsveranstaltung ist ebenfalls nur dann erlaubt, "wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist", so das bayerische Feiertagsgesetz.
    • Auch Sportveranstaltungen sind verboten, ebenfalls Konzerte oder andere musikalische Darbietungen in Lokalen.
    • Auch Lärm in der Öffentlichkeit ist am Karfreitag verboten, vor allem "während der ortsüblichen Zeit des Hauptgottesdienstes von 7.00 Uhr bis 11.00 Uhr" in der Nähe von Kirchen, so der Gesetzestext weiter.

    Gibt es vom Tanzverbot auch Ausnahmen?

    Mittlerweile ja. Im Oktober 2016 sprach das Bundesverfassungsgericht ein Urteil, dass den Karfreitag in Bayern verändert. Grundsätzlich erklärte das Verfassungsgericht das Tanzverbot zwar für zulässig. Es sei aber nicht mit dem Grundgesetz zu vereinbaren, von vornherein keine Ausnahmen zuzulassen (das komplette Urteil finden Sie hier)

    Der Bund für Geistesfreiheit (BfG), der sich für Interessen konfessionsloser Menschen einsetzt, hatte gegen das Verbot geklagt. Vor vielen Jahren hatte der BfG in München am Karfreitag eine "Heidenspaß-Party" organisiert. Die Veranstaltung wurde aber wegen des Tanzverbotes am Karfreitag zum Teil verboten. Der Bund durfte zwar Filme vorführen, aber keine Party feiern.

    Für 2018 lud der BfG auf seiner Webseite erneut zu einer Tanzveranstaltung am stillen Feiertag ein. "Freigeister - Tanz am Karfreitag! Bitte vormerken", hieß es dort. (AZ)

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