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Faschingszeit: Kein Alkohol am Steuer, dafür aber umso mehr Schlägereien

Faschingszeit

Kein Alkohol am Steuer, dafür aber umso mehr Schlägereien

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    Solche Bilder gab es diesen Fasching kaum: Laut Polizei schließen sich Faschings-Verrückte immer häufiger zu Fahrgemeinschaften zusammen. Auf den Festlichkeiten selbst kommt es häufig zu alkoholbedingten Zwischenfällen...
    Solche Bilder gab es diesen Fasching kaum: Laut Polizei schließen sich Faschings-Verrückte immer häufiger zu Fahrgemeinschaften zusammen. Auf den Festlichkeiten selbst kommt es häufig zu alkoholbedingten Zwischenfällen... Foto: Franziska Koark, dpa

    Faschingszeit ist Narrenzeit. Und meistens gehört der feuchtfröhliche Genuss von Bier, Wein und Co. ebenso zum bunten Treiben wie das Piraten- oder Krümelmonster-Kostüm und die Polonaise zur fortgeschrittenen Stunde. Dass die Ausgelassenheit zum echten Problem werden kann wird vielen erst auf dem Heimweg klar: Genauer gesagt beim Alkoholtest in der nächsten Verkehrskontrolle, wie es Niedersachsens Justizminister Bernd Busemann erst kürzlich bewiesen hat.

    In der Fünften Jahreszeit nimmt es die Polizei bekanntlich ganz genau. Nicht von ungefähr verweisen offizielle Stellen immer wieder auf die erhöhten Unfallzahlen in den Monaten Januar und Februar. Da verwundert es umso mehr, dass das Thema Alkohol am Steuer während der Faschingszeit zumindest bei uns in der Region offenbar kein Problem ist.

    Der Trend geht zur Fahrgemeinschaft

    "Wir konnten keinen besonderen Anstieg sogenannter Alkoholfahrten feststellen und auch nach der Weiberfastnacht ist uns kein Fall bekannt", sagt Manfred Gottschalk, Hauptkommissar beim Polizeipräsidium Schwaben Nord. Gerade bei Faschingsveranstaltungen sei der Trend festzustellen, das sich die Feiernden zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen, zumal die Termine lange im Voraus bekannt sind. Die Gefahr, nach spontanen Feiern um die Weihnachtszeit auf alkoholisierte Autofahrer zu treffen, sei deutlich höher. Der Großteil der Unfälle führt Gottschalk auf die winterlichen Straßenbedingungen zurück.

    Keine angetrunkenen Autofahrer beim Lumpigen in Landsberg

    Einen positiven Rekord meldet Polizeihauptkommissar Franz Kreuzer aus Landsberg: Trotz intensiver Verkehrskontrollen am Lumpigen Donnerstag ist kein Autofahrer auffällig geworden, der sich nach dem Genuss von Alkohol ans Steuer gesetzt hat. Im vergangenen Jahr seien dagegen drei betrunkene Autofahrer erwischt worden und in einem Fall ist es sogar zu einem Unfall gekommen.

    Probleme gibt es eher mit Prügeleien

    Auch im Landkreis Dillingen blieb die Lage auf den Straßen relativ ruhig. Lediglich beim Lauinger Hexentanz wurde ein Autofahrer mit 0,6 Promille angehalten. "Ansonsten wurde bei den Kontrollen kein alkoholisierter Verkehrsteilnehmer festgestellt", sagt Hauptkommissar Manfred Thiel. In Weißenhorn gab es nach der Weiberfastnacht ebenfalls keinen alkoholbedingten Zwischenfall im Straßenverkehr. "Gerade die jungen Autofahrer haben dazu gelernt und sprechen sich ab, wer etwas trinken darf und wer fahren muss und somit nüchtern bleibt", sagt Hauptkommissar Hubert Schneider. Das Problem mit Alkohol sieht er im Fasching  weniger auf der Straße, sondern an anderer Stelle: im Anstieg von Auseinandersetzungen und Prügeleien unter überwiegend berauschten Männern.

    Die Weißenhorner Polizei hatte diesbezüglich am Gumpigen Donnerstag innerhalb und außerhalb der abgesperrten Altstadt alle Hände voll zu tun. Neben kleinen Reibereien kam es zu Verstößen gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz. Auch nach Ende des Faschingstreibens hatten die Polizisten keinen Feierabend.

    Mann flüchtet vor handgreiflicher Freundin

    Gegen vier Uhr morgens mussten sie zu einem Hausfriedensbruch ausrücken. Ein 38-Jähriger hatte sich geweigert, das Rauchen auf dem Weißenhorner Faschingsball zu unterlassen. Nachdem die Sicherheitskräfte den Mann mehrmals aufgefordert hatten, biss dieser einem Security in die Hand. Etwa eine halbe Stunde zuvor hatte ein Streifenwagen einen 26-Jährigen ohne Schuhe und Jacke aufgegriffen. Der Mann war nach eigenen Angaben vor seiner Freundin geflohen, da sie in einem Streit handgreiflich geworden war.

    In Mindelheim brachte die Polizei zwischen 16 und 19 drei Jugendliche zu ihren Eltern nach Hause. Im Verlaufe des Abends mussten die Beamten immer wieder ausrücken: Es kam es zu Beschimpfungen und handfesten Auseinandersetzungen. Insgesamt sieben Ausschreitungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen registrierte die Polizei. Mehrere betrunkene Jugendliche prügelten sich am Donnerstagabend. Ein 19-Jähriger schlug den Schaukasten einer Gaststätte ein, konnte aber vom Wirt gestellt werden.

    23-Jähriger mit zwei Promille schubst Polizistin

    Auch auf dem Straßenfasching in Vöhring kam es zu Zwischenfälllen. Ein 33-Jähriger hatte im "Wasamollezelt" mit einer Bierflasche nach einem Sicherheitsangestellten geworfen und ihn nur knapp verfehlt. Laut Polizeiangaben trug der Mann einen Schlagring an der rechten Hand. Bei der Festnahme kam es zu einem Gerangel, in welchem sich der Bierflaschenwerfer eine Platzwunde zuzog.

    Ein 23-Jähriger mit fast zwei Promille soll die Besatzung eines Streifenswagens beim Vorbeifahren beleidigt haben. Als eine Polizistin die Personalien des jungen Mannes aufnehmen wollte, schubste er diese zur Seite. Der betrunkene Schubser nüchterte dann in Polizeigewahrsam aus.

    Die Polizei in Landsberg am Lech schritt mittags in der Innestadt bei einem Gerangel zwischen drei 20-Jährigen ein. Die angetrunken jungen Männer hatten sich zuerst gestritten, dann schlug einer auf die anderen beiden ein. Die Bilanz: auf der einen  Seite Körperverletzung, auf der anderen sogar schwer. Dass Alkohol im Spiel war, steht laut Polizei

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