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Fall Peggy Knobloch: Freund der Familie im Visier der Ermittler

Fall Peggy Knobloch

Freund der Familie im Visier der Ermittler

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    Freund der Familie im Visier der Ermittler
    Freund der Familie im Visier der Ermittler

    Der rätselhafte Fall um die vor zwölf Jahren verschwundene Peggy Knobloch könnte bald gelöst sein. Offenbar verfolgt die Polizei eine neue heiße Spur. In den Fokus der Ermittler ist ein 29 Jahre alter Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt geraten.

    Der 29-Jährige soll Peggy ermordet haben

    Er wird verdächtigt, das Mädchen aus Lichtenberg im Landkreis Hof ermordet zu haben, wie Oberstaatsanwalt Herbert Potzel am Dienstag in Bayreuth sagte. Er bestätigte damit einen Bericht von "Antenne Bayern".

    Der 29-Jährige sei ein enger Freund von Peggys Familie

    Der Fall Peggy

    07. Mai 2001: Die neunjährige Peggy aus dem oberfränkischen Lichtenberg wird letztmalig auf dem Heimweg von der Schule gesehen. Ihre alleinerziehende Mutter gibt noch am Abend eine Vermisstenanzeige auf. Wochenlange Suchaktionen - unter anderem mit Tornados der Bundeswehr - bleiben ohne Erfolg.

    August 2001: Der geistig behinderte Gastwirtssohn Ulvi K. wird festgenommen. Er gesteht, sich an Peggy und drei weiteren Kindern sexuell vergangen zu haben.

    22. Oktober 2002: Die Ermittler präsentieren den 24-jährigen Gastwirtsohn als mutmaßlichen Mörder der spurlos verschwundenen Schülerin.

    28. Februar 2003: Die Staatsanwaltschaft Hof erhebt Anklage wegen Mordes.

    07. Oktober 2003: Vor dem Landgericht Hof beginnt der Prozess. Nach fünf Verhandlungstagen platzt er wegen einer fehlerhafter Besetzung der Strafkammer.

    11. November 2003: Das Verfahren beginnt erneut.

    30. April 2004: Nach 26 Verhandlungstagen wird Ulvi K. wegen Mordes an Peggy zu lebenslanger Haft verurteilt.

    17. September 2010: Ein wichtiger Belastungszeuge hat seine Aussage widerrufen und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Ermittlungsbehörden.

    19. Juli 2012: Die Staatsanwaltschaft Bayreuth kündigt eigene Prüfungen an.

    04. April 2013: Der Anwalt Michael Euler beantragt beim Landgericht Bayreuth die Wiederaufnahme des Falls.

    22. April 2013: Die Polizei sucht wieder nach Peggys Leiche. Hinweise führen die Ermittler zu einem Anwesen mitten in Lichtenberg. Knochen in einer Sickergrube stammen aber nicht von Peggy-

    21. November 2013: Ein Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt ist ins Visier der Ermittler gerückt. Er war ein enger Freund von Peggys Familie und gilt für die Staatsanwaltschaft mittlerweile als Tatverdächtiger. Sein Elternhaus wird durchsucht.

    09. Dezember 2013: Das Landgericht Bayreuth ordnet die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Ulvi K. an.

    08. Januar 2014: Auf dem Friedhof Lichtenberg öffnen die Ermittler ein Grab - sie vermuten, dass im Zuge einer Beerdigung im Mai 2001 Peggys Leiche dort abgelegt worden sein könnte. Doch es gibt laut Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf die sterblichen Überreste eines Kindes in dem Grab.

    02. April 2014: Der im Fall Peggy zuständige Staatsanwalt wird auf eigenen Wunsch ausgewechselt. Er hatte einem neuen Verdächtigen bei einer Vernehmung den Anwalt verweigert.

    10. April 2014: Prozessauftakt im Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi K. vor dem Landgericht Bayreuth.

    07. Mai 2014: Das Landgericht Bayreuth beendet die Beweisaufnahme aus Mangel an Beweisen nach nur sechs Verhandlungstagen vorzeitig.

    14. Mai 2014: Ulvi K. wird freigesprochen.

    Der Verdächtige gehöre zum engsten Freundeskreis von Peggys Familie. Gegen den Mann wird bereits seit einiger Zeit ermittelt. Der Verdacht gegen zwei andere Männer hatte sich in den vergangenen Wochen nicht erhärtet.

    Das damals neun Jahre alte Mädchen Peggy war 2001 spurlos verschwunden. Etliche Suchaktionen liefen ins Leere. Immer wieder gab es im Fall Peggy die verschiedensten Spekulationen. Als Mörder Peggys wurde vor Jahren der geistig behinderte Ulvi K. verurteilt, doch an seiner Schuld gab es Zweifel, zumal die Leiche Peggys fehlte.   dpa/lby/AZ

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