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Fachkräftemangel: Bayerisches Handwerk will stärker im Ausland nach Nachwuchs suchen

Fachkräftemangel

Bayerisches Handwerk will stärker im Ausland nach Nachwuchs suchen

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    Das Bayerische Handwerk will stärker im Ausland nach Nachwuchs suchen. Denn den Betrieben fehlen die benötigten Fachkräfte.
    Das Bayerische Handwerk will stärker im Ausland nach Nachwuchs suchen. Denn den Betrieben fehlen die benötigten Fachkräfte. Foto: Archiv

    Besonders in Spanien und Portugal gebe es viele junge Leute ohne Arbeit, die für einen Handwerksberuf in Bayern ausgebildet werden könnten, sagte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages, Heinrich Traublinger, am Donnerstag - wenige Tage vor dem Beginn der Internationalen Handwerksmesse (14. - 20. März) in München.

    Betrieben fehlen die dringend benötigten Facharbeiter

    Im vergangenen Jahr konnten die knapp 200.000 Handwerksbetriebe in Bayern die Zahl ihrer Arbeitsplätze nur um 1,1 Prozent auf rund 809.000 steigern. "Dass die Steigerung nicht höher ausfiel, lag daran, dass unsere Betriebe die oftmals dringend benötigten Facharbeiter schlichtweg nicht mehr bekommen." Auch für 2012 rechnet Traublinger wegen des Bewerbermangels nicht mit einer merklichen Steigerung der Arbeitsplatzzahlen.

    Im vergangenen Jahr legte der Umsatz im bayerischen Handwerk um 7,5 Prozent auf 87,2 Milliarden Euro zu und damit so stark wie seit dem Boom durch die Wiedervereinigung nicht mehr. Auch bundesweit rechnet das Handwerk mit einem kräftigen Plus von 6 bis 7 Prozent. "2011 war quer durch alle Gewerke ein sehr erfolgreiches Jahr", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. Die genauen Zahlen gibt das Statistische Bundesamt in der kommenden Woche bekannt.

    Zahlreiche Aufträge aus Deutschland tragen zum Umsatzplus bei

    Zu dem Wachstum 2011 haben vor allem zahlreiche Aufträge aus Deutschland beigetragen: Aus Angst vor Schuldenkrise und Inflation steckten viele Menschen ihr Geld ins eigene Zuhause und investierten in ein neues Bad, eine Küche oder die bessere Wärmedämmung. "Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden scheint ungebrochen, ebenso wichtig sind aber auch die Investitionen in den Bestand", sagte Traublinger.

    Scharfe Kritik äußerte er an dem Zeitplan für die geplante Kürzung der Solarförderung. Der Termin war zwar nach massiven Protesten bereits vom 9. März auf den 1. April verschoben worden. Auch diesen Zeitpunkt nannte Traublinger aber "nicht hinnehmbar", da die Aufträge noch unter anderen Voraussetzungen erteilt, Materialien bestellt und Finanzierungen abgeschlossen wurden. Um Stornierungen zu verhindern, dürfe die Änderung erst am 1. Mai kommen, forderte er.

    Internationale Handwerksmesse wird am 14. März eröffnet

    Bei der Internationalen Handwerksmesse zeigen in diesem Jahr mehr als 1100 Aussteller aus 26 Ländern ihre Neuheiten. Der Schwerpunkt liegt beim Thema Energieeffizienz. Leitmotto der Messe ist: "Das Handwerk - Offizieller Ausrüster der Energiewende." Eröffnet wird die Messe am Mittwoch (14. März) unter anderem von Handwerkspräsident Otto Kentzler, Münchens Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Zwei Tage später wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft auf der Messe erwartet. lby/dpa

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