Man steht mit Freunden auf dem Augsburger Christkindlesmarkt, trinkt einen Glühwein und merkt, wie dieser plötzlich gewaltig zu Kopfe steigt. Macht
Macht Glühwein schneller betrunken als kalter Alkohol?
Florian Fischer: Wissenschaftlich ist das kaum messbar, da dies vor allem vom Trinkverhalten abhängt. Warm und mit viel zu viel Zucker flutet der Glühwein sicher etwas schneller im Körper an, wobei das subjektive Gefühl des "schneller betrunken" eben vor allem von dem raschen Konsum auf nüchternen Magen zurückzuführen ist.Die Resorption findet vorallem im obersten Dünndarm statt. Wenn der Alkohol bei leerem Magen dort angelangt ist, dann gehts nur noch Richtung "Kopf".
Warum hat man nach Glühwein scheinbar eher einen Kater, als nach dem Konsum anderer alkoholischer Getränke?
Fischer: Das verwundert nicht. Schließlich ist der Glühwein ein Gemisch aus Gewürzen, vermutlich nicht immer Spitzenweinen und sehr viel Zucker. Damit sind also mehr belastende Begleitstoffe enthalten. Aber auch hier dürfte führend sein, wer mehr trinkt, kriegt mehr Kater.
Es gibt die wildesten Glühweinmischungen - sind diese unbekömmlicher als reiner warmer Wein?
Fischer: Dazu gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Prinzipiell kann man aus medizinischer Sicht nur ein Glas Rotwein pro Tag empfehlen. Glühwein gehört aber nicht dazu, da Unmengen Zucker enthalten sind, der Diabetes, Gefäßverkalkung und langfristig auch hohen Blutdruck bewirkt. Letztlich ist der Zucker im Glühwein nochmal so ungesund wie der Alkohol.
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Sollte man vor seinem ersten Glühwein unbedingt etwas gegessen haben?
Fischer: Zumindest wird die Resorption verlangsamt und es wird dann wohl besser vertragen. Am besten Eiweiß- oder Fettreiches essen.
Was raten Sie Christkindlmarkt-Besuchern?
Fischer: Warme Milch. Und dann lieber zu Hause einen anständigen Rotwein geniessen. Und natürlich immer alles mit etwas Humor nehmen.