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Ex-CSU-Chef: Seehofer verärgert über Kritik an Äußerung zur "Gamer-Szene"

Ex-CSU-Chef

Seehofer verärgert über Kritik an Äußerung zur "Gamer-Szene"

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    Horst Seehofer steht als Bundesinnenminister immer wieder in der Kritik.
    Horst Seehofer steht als Bundesinnenminister immer wieder in der Kritik. Foto: Henning Kaiser, dpa

    Bundesinnenminister Horst Seehofer bleibt bewusst CSU-Veranstaltungen wie dem jüngsten Parteitag in seiner bayerischen Heimat fern. "Ich will nicht rumwuseln in Bayern und zeigen: Mich gibt’s auch noch", sagte der ehemalige CSU-Chef unserer Redaktion. Ich habe einen eisernen Grundsatz: Ich mische mich mit keinem einzigen Satz in die Alltagsgeschäfte der CSU oder der Bayerischen Staatsregierung ein", betonte Seehofer.

    Seehofer: "Das war für mich wie ein Stich ins Herz"

    So sei für ihn die am vergangenen Freitag gleichzeitig mit dem CSU-Parteitag stattfindende Innenministerkonferenz wichtiger gewesen, bei der es um den Schutz von Synagogen und die Bekämpfung von Terror und Extremismus ging. "Politik muss für konkrete Probleme konkrete Lösungen finden", betonte Seehofer. Für ihn sei zuvor der Besuch in Halle nach dem versuchten Anschlag auf die Synagoge eine harte Erfahrung gewesen: Ein junger Mann habe gerufen "Ihr könnt uns nicht beschützen", sagte  Seehofer. "Das war für mich wie ein Stich ins Herz."

    Zugleich hatte sich über das Echo auf seine umstrittene Äußerung über die "Gamer-Szene" geärgert. "Dieses gewollte Missverstehen ist mittlerweile eine beliebte politische Vorgehensweise geworden", sagte Seehofer. "Die Aufgabe ist es doch, diejenigen aus der Szene rauszuholen, die die Gamer benutzen", fügte der CSU-Politiker hinzu, "wir bekämpfen Verbrecher und Rechtsextremisten und nicht die Bürger und nicht die Gamer."

    Seehofers Karriere im Überblick

    1971 Eintritt in die CSU

    1980 Einzug in den Bundestag, dem Seehofer bis 2008 angehört

    1989 bis 1992 Parlamentarischer Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium

    1992 bis 1998 Bundesgesundheitsminister unter Helmut Kohl

    1994 erstmalige Wahl zum stellvertretenden CSU-Vorsitzenden

    1998 bis 2004 stellvertretender Chef der Unionsfraktion im Bundestag – das Amt legt er 2004 im Streit um die Gesundheitspolitik nieder

    2005 bis 2008 Bundesagrarminister unter Angela Merkel

    2007 Seehofer unterliegt im Kampf um den CSU-Vorsitz seinem Rivalen Erwin Huber

    2008 bis 2018 bayerischer Ministerpräsident, von 2013 bis 2018 auch Landtagsabgeordneter

    2008 bis 19. Januar 2019 CSU-Vorsitzender

    Seit 19. Januar 2019 CSU-Ehrenvorsitzender

    Seit 2018 Bundesinnenminister unter Angela Merkel

    Horst Seehofer hat Spaß als Bundesinnenminister

    Seehofer sagte, er sei mit sich und seiner Rolle als Bundesinnenminister im Reinen: "Die Freude an dem Job besteht darin, wenn man gestalten und ein gutes Werk hinbekommen kann", sagte Seehofer. "Das ist ein Stück Erfüllung", betonte er "Ich bin im Übermaß beschenkt worden." Bundesinnenminister zu sein, sei eine "schwierige Mission", sagt Seehofer, "hier geht es immer um Gesundheit und Leben der Menschen", fügte er hinzu. "Wir haben viel Arbeit und schaffen viel weg", sagte er über sein Ministerium.

    "Wir haben viel Arbeit und schaffen viel weg." Bundesinnenminister zu sein, sei eine schwierige Mission, "hier geht es immer um Gesundheit und Leben der Menschen", sagte Seehofer. "Glauben Sie es mir, wir haben hier bei aller Ernsthaftigkeit der Aufgaben auch unseren Spaß."

    Lesen Sie hier unser ausführliches Porträt über Horst Seehofer: Nur noch zweite Reihe? Wie es Horst Seehofer am Ende seiner Karriere ergeht

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