Schwabenweit sinkt die Zahl der Erstklässler, in der Region Augsburg sieht es gemischt aus. Exakt 5286 Schüler haben heute ihren 1. Schultag. Während die Zahl in
In Aichach-Friedberg ist die Talsohle erreicht
Aichach-Friedberg 82 Erstklässler weniger als im vorigen Schuljahr gibt es: 1021 Buben und Mädchen erleben heute ihren ersten Schultag an einer der 25 Grundschulen. Ein Ausreißer in dem Abwärtstrend seit dem Schuljahr 2004/2005 ist lediglich das Schuljahr 2011/2012, als die Zahl der Erstklässler um sechs anstieg. Klaus Metzger, Leiter des Schulamtes, geht aber davon aus, dass die Talsohle erreicht ist.
An zwei Schulen beginnt der Modellversuch „Flexible Grundschule“: an der Grundschule Griesbeckerzell-Obergriesbach im Aichacher Stadtteil Griesbeckerzell und an der Ambérieu-Schule Mering. Bei dem Modell sollen die Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen. Sie durchlaufen die erste und zweite Jahrgangsstufe je nach Entwicklung in einem, zwei oder drei Jahren. Der Landkreis ist der einzige in Schwaben, in dem nicht gleich zwei Schulen an dem Modellversuch teilnehmen. In Augsburg läuft dieser bereits seit drei Jahren an der Grundschule Hochzoll-Süd.
Nicht nur bei den Erstklässlern, sondern insgesamt gibt es weniger Schüler an den Grund- und Mittelschulen: 6718 sind es. Da die Zahl der Lehrer nicht im gleichen Verhältnis sinkt, gibt es weniger große Klassen. Es haben 90 Prozent der 316 Klassen maximal 25 Schüler.
Wieder mehr Schüler im Landkreis Augsburg
Im Landkreis Augsburg hat Schulamtsleiter Johannes Ostermeier gute Nachrichten: „Wir haben die Talsohle überwunden.“ In diesem Schuljahr gibt es erstmals seit Langem wieder mehr Erstklässler als im vergangenen Jahr: 2090 Kinder starten heute ins Schulleben, 2011 waren es 48 weniger.
Die Zahl der Schüler sinkt dennoch um 195 an den Grundschulen, um 300 an den Mittelschulen. 8692 Grundschüler und 4649 Mittelschüler zählt der Landkreis. Eine Folge davon ist, dass die Klassen noch einmal etwas kleiner werden, im Schnitt 22 Schüler sitzen in einer Grundschulklasse, 21 in einer Mittelschulklasse. Keine Schule muss geschlossen werden, beruhigt Ostermeier.
Gestiegen ist die Zahl der Übertritte an Gymnasien und Realschulen: 40 Prozent der Viertklässler gehen aufs Gymnasium, 31 Prozent auf die Realschule. Erfahrungsgemäß werden einige von ihnen wieder vom Gymnasium auf die Realschule wechseln oder von der Realschule auf die Mittelschule, befürchtet Ostermeier.
Neue Baugebiete führen zu steigenden Schülerzahlen in Augsburg
Flexible Grundschule, jahrgangskombinierte Klassen, Sprachfördergruppen, offene und gebundene Ganztagsangebote, zweisprachige Grundschulklassen, Praxisklassen und Einrichtungen mit dem Schulprofil Inklusion behinderter Kinder: Die Großstadt Augsburg hat seit Jahren zahlreiche Bildungsprogramme an ihren Grund- und Mittelschulen. Intensiviert wird dieses Jahr die vertiefte Berufsorientierung für Mittelschüler, bei der Schulen und Arbeitsagentur eng zusammenarbeiten, um Schüler in Lehrstellen zu vermitteln. Weiter ausgebaut werden die Bereiche Inklusion und Ganztag.
Wegen der neuen Baugebiete steigt die Zahl der Erstklässler nach Jahren wieder, und zwar um 100 auf 2175.
Insgesamt gibt es laut Schulamtsleiter Gerhard Nickmann 8551 Grundschüler an 32 Schulen – auch diese Zahl steigt. An den 16 Mittelschulen gehen die Zahlen wegen des Geburtenrückgangs und des Übertrittsdrucks auf weiterführende Schulen allerdings zurück. 4614 Mittelschüler sind es, 120 weniger als im Jahr zuvor. Die Klassenstärken sind sehr klein: 20,6 ist der Durchschnitt an Grund-, 19,5 an Mittelschulen. (bale/bac/kru)