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Energiedialog: DGB-Chef zur Stromtrasse: "Keine bayerische Insellösung möglich"

Energiedialog

DGB-Chef zur Stromtrasse: "Keine bayerische Insellösung möglich"

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    Stromtrassen sorgen derzeit für viel Aufregung bei ihren Gegnern.
    Stromtrassen sorgen derzeit für viel Aufregung bei ihren Gegnern. Foto: Roland Furthmair

    Nach zwei Monaten Energiedialog hat in München die letzte Sitzung des Gesprächsforums zur Zukunft der bayerischen Energieversorgung begonnen. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) wertete den Dialog am Montag als Erfolg. Weitreichende Entscheidungen dürften nicht von oben herab getroffen werden, sondern nur im Gespräch mit den Bürgern. Vor dem Ministerium demonstrierten etwa 70 Trassengegner aus Unterfranken. 

    Suche nach klimafreundlicher und bezahlbarer Alternative zum Atomstrom

    Das ist die Stromtrasse Süd-Ost

    Die Stromtrasse (Gleichstrompassage Süd-Ost) Süd-Ost in Zahlen und Fakten.

    Die Stromtrasse Süd-Ost (oder Gleichstrompassage Süd-Ost) sollte von Sachsen-Anhalt bis nach Meitingen im Landkreis Augsburg führen.

    Die Hochspannungsleitung mit einer Länge von 440 Kilometern sollte Strom aus den Windparks in Nord- und Ostddeutschland nach Bayern transportieren.

    In unserer Region hätte die Trasse durch die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Donau-Ries und Augsburg führen sollen.

    Das Projekt sollte 2022 abgeschlossen sein.

    Die Kosten der Trasse hätten sich auf über eine Milliarde Euro belaufen.

    Gebaut werden sollte die Trasse von den Konzernen Amprion und 50Hertz.

    Der genaue Trassenverlauf war noch nicht festgelegt. Es gab mehrere mögliche Varianten.

    Im Sommer 2014 verkündete die bayerische Staatsregierung, dass die Trasse nicht komme, sondern eine neue Route gesucht werde.

    Aigner wollte mit dem Dialog die Grundlagen für die zukünftige atomfreie Stromversorgung in Bayern klären lassen. Dazu hatte Aigner mehrere Dutzend Verbände und Organisationen eingeladen - von Bürgerinitiativen über Kirchen und Gewerkschaften bis zur Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Die rund 170 Experten haben zwei Monate lang darüber diskutiert, wie eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Stromversorgung aussehen soll, wenn im Jahr 2022 der letzte bayerische Atommeiler, Isar 2 bei Landshut, vom Netz geht. 

    "Bayerische Insellösung" nicht möglich

    Der bayerische DGB-Chef Matthias Jena war voll des Lobes. "Das hat Maßstäbe gesetzt", sagte er zu dem Dialogverfahren. Die Gewerkschaften fordern ebenso wie die Wirtschaft, dass dem Dialog nun Entscheidungen folgen. Nach Jenas Einschätzung wird eine sichere Energieversorgung in Zukunft nicht ohne eine neue Höchstspannungstrasse möglich sein. "Es kann keine bayerische Insellösung geben", sagte er.

    Die eigentlichen Entscheidungen werden erst im Laufe der kommenden Monate in Berlin fallen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (CSU) lehnt insbesondere die Forderung nach Staatszuschüssen für Gaskraftwerke in Bayern ab. dpa/lby

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