Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Ende der "P7": Bayerns Polizei bekommt ab 2019 neue Pistolen

Ende der "P7"

Bayerns Polizei bekommt ab 2019 neue Pistolen

    • |
    Die „P7“ von Heckler & Koch hat bald ausgedient: Ab 2019 sollen bayerische Polizisten neue Pistolen erhalten. (Symbolbild)
    Die „P7“ von Heckler & Koch hat bald ausgedient: Ab 2019 sollen bayerische Polizisten neue Pistolen erhalten. (Symbolbild) Foto: Foto: Alexander Kaya

    Bayerns Polizisten sollen ab 2019 neue Pistolen erhalten. Als eines der letzten Bundesländer will dann auch Bayern seinen Polizisten neue Dienstwaffen zur Verfügung stellen. Nach 40 Jahren soll die "P7" aus dem Hause Heckler & Koch schrittweise ausgetauscht werden - aktuell gibt es nach Angaben des Innenministeriums rund 33.500 Exemplare in Bayern. Welche Waffen künftig im Freistaat zum Einsatz kommen sollen, ist noch nicht bekannt. In jedem Fall wird die Umstellung das Land einige Millionen Euro kosten. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will am Mittwoch den Innenausschuss des Landtags bei einem Ortstermin im Lehrsaal der Bereitschaftpolizei in München über Details informieren.

    Polizeigewerkschaft steht den alten Pistolen skeptisch gegenüber

    Die Meinungen über die "P7" gehen unter Experten weit auseinander. Die Deutsche Polizeigewerkschaft etwa steht ihr skeptisch gegenüber und fordert schon lange eine modernere Ausrüstung. Sie sieht sich in der zusätzlichen Bedrohungslage durch Terroranschläge zusätzlich darin bestärkt. Die Einführung eine "neuen, zeitgemäßen Polizeipistole muss sofort erfolgen", fordert die Gewerkschaft seit Jahren. Unstrittig sei dabei auch, dass die neue Pistole mindestens 12 Schuss haben solle; die "P7" hat nur acht Patronen im Magazin.

    Wann dürfen Polizisten schießen?

    Polizisten dürfen nur in Extremsituationen schießen. Gründe sind meist Notwehr oder der Schutz eines Bedrohten.

    Das Schießen ist im Ernstfall aber auch erlaubt, wenn schwere Verbrechen oder die Flucht eines gefährlichen Täters nicht anders verhindern werden können.

    Falls möglich, muss der Gebrauch der Waffe angedroht oder ein Warnschuss abgefeuert werden.

    Polizisten üben regelmäßig auf Schießständen oder im Schießkino. Dabei schießen sie auf eine Leinwand, auf die realistische Einsatzszenarien als Film eingespielt werden.

    Beispiel: Bei der Kontrolle eines verdächtigen Fahrzeugs steigt ein Mann aus dem Wagen, geht auf den Polizisten zu, zieht plötzlich eine Pistole und schießt.

    Polizisten üben auch sogenannte Deut-Schüsse. Dabei wird die Waffe gezogen und sofort ohne genaues Anvisieren des Ziels abgedrückt.

    Oft müssen sich die Beamten in Sekundenbruchteilen auf kurze Distanz verteidigen, wenn ihre Waffe noch im Holster steckt.

    Die Beamten lernen in der Ausbildung auch, möglichst so zu treffen, dass der Schuss nicht tödlich ist. (dpa)

    Innenministerium ist überzeugt vom alten Pistolenmodell

    Dagegen heißt es aus dem Innenministerium, die "P7" habe sich "aufgrund ihrer Leistung und Präzision bis jetzt stets bewährt". Die Entscheidung für den Austausch hat deshalb für das Ministerium primär auch nur einen organisatorischen Hintergrund: Die "P7" wird bereits seit 2008 nicht mehr hergestellt, deshalb kann weder der steigende Bedarf an Waffen noch an Ersatzteilen langfristig gedeckt werden. Zuvor hatte Bayern die Restbestände anderer Bundesländer aufgekauft, welche ihrerseits bereits auf neue Waffen umgestellt hatten. dpa/lby

    Lesen Sie auch:

    Wie oft schießt die Augsburger Polizei bei Einsätzen? 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden