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Elektronische Warnsignale: Dobrindt plant neues Warnsystem gegen Geisterfahrer

Elektronische Warnsignale

Dobrindt plant neues Warnsystem gegen Geisterfahrer

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    Mit einem neuen Warnsystem auf den Autobahnen sollen Autofahrer vor Geisterfahrern besser gewarnt werden.
    Mit einem neuen Warnsystem auf den Autobahnen sollen Autofahrer vor Geisterfahrern besser gewarnt werden. Foto: Armin Weigel, dpa (Symbolbild)

    Mit einem neuen Warnsystem auf den Autobahnen sollen Autofahrer vor Geisterfahrern besser gewarnt werden. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, plant Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Sicherheitsüberprüfung aller Anschlussstellen und ein Pilotprojekt für elektronische Falschfahrerwarnungen.

    Warum wird jemand zum Geisterfahrer?

    Es ist ein Schock für jeden Autofahrer: Plötzlich kommt einem auf der Autobahn ein Fahrzeug entgegen. Oft gehen solche Fälle glimpflich aus, der Geisterfahrer wird rechtzeitig gestoppt oder richtet keinen größeren Schaden an. Manchmal kommt es aber auch zur Tragödie.

    Wie oft gibt es Geisterfahrer? Laut ADAC werden im Jahr bundesweit etwa 2200 Fälle gemeldet. Die allermeisten gehen glimpflich aus. Geisterfahrer verursachten gerade einmal drei Prozent der tödlichen Unfälle auf Autobahnen.

    Was treibt Geisterfahrer an? Den typischen Geisterfahrer gibt es nicht. Es gibt verschiedene Ursachen, warum jemand dazu wird. In einigen Fällen sind es Selbstmordabsichten, oft ist es aber auch ein reines Versehen oder Zerstreutheit, dass jemand in falscher Richtung auf eine Autobahn fährt oder dort wendet. Manchmal sind auch Drogen oder Alkohol im Spiel.

    Kann man Geisterfahrer verhindern? Der Auto Club Europa (ACE) sieht in einer besseren Beschilderung an Auffahrten die einzige Stellschraube, mit der man etwas verbessern könne. Es gibt auch Forderungen, an den Auffahrten Krallen zu installieren, die Fahrzeuge, die in falscher Richtung auffahren wollen, stoppen würden. Das wäre aber sehr aufwändig und teuer.

    Was tun, wenn vor einem Geisterfahrer gewarnt wird? Die Automobilclubs raten dazu, sich rechts zu halten, langsamer zu fahren und im Ernstfall auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Damit man die Warnung überhaupt mitbekommt, ist es natürlich wichtig, im Auto den Verkehrsfunk zu hören.

    Was ist zu tun, wenn man selbst falsch auf die Autobahn aufgefahren ist? Der ADAC rät, sofort Licht und Warnblinkanlage einzuschalten und an den nächstgelegenen Fahrbahnrand zu fahren. Dort stellt man das Auto möglichst nahe an der Schutzplanke ab, steigt vorsichtig aus dem Wagen und setzt sich hinter die Schutzplanke. Dann muss unter 110 die Polizei verständigt werden. Keinesfalls sollte man in dieser Situation versuchen, seinen Wagen zu wenden.

    Im Bundesverkehrsministerium sei vom Auftrag Dobrindts die Rede, ein "digitales Testfeld Autobahn" zu entwickeln, um moderne Technik zu erproben. Dazu gehören demnach auch telematische Falschfahrerwarnungen.

    Anlage soll Geisterfahrer an Autobahn-Anschlussstellen erkennen

    Derzeit werde eine Testanlage aufgebaut, die Falschfahrer an Autobahn-Anschlussstellen automatisch erkennen, warnen und auch anderen Verkehrsteilnehmern Signale geben soll, berichtet die Zeitung. Noch in diesem Jahr solle das Pilotprojekt der Öffentlichkeit präsentiert werden, heiße es im Ministerium.

    Für die Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Anschlussstellen seien von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bereits einheitliche Kriterien an die zuständigen Bundesländer geschickt worden. Mit deren Hilfe sollten etwa Sicherheitsmängel bei der baulichen Gestaltung der Ein- und Auffahrten, Markierungen und  Beschilderung beseitigt werden.

    Ein Großteil der Autobahn-Anschlussstellen sowie Rastanlagen und auch zweispurige Bundesstraßen seien nach Auskunft der Länder schon überprüft worden, berichtete die Zeitung weiter. Demnach werden in Deutschland laut ADAC-Angaben jährlich zwischen 2400 und 2700 Falschfahrten gemeldet. afp/AZ

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