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Eis auf der Zugspitze schmilzt

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Eis auf der Zugspitze schmilzt

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    2080 könnte der Permafrost auf der Zugspitze weg sein.
    2080 könnte der Permafrost auf der Zugspitze weg sein. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Das ewige Eis an der Zugspitze schmilzt dahin. Der Permafrost auf dem höchsten Berg Deutschlands könnte nach neuen Berechnungen des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) schon um das Jahr 2080 verschwunden sein. „Die

    Permafrost hält die Berge im Hochgebirge im Innern zusammen. Schmilzt er, ist häufiger mit Steinschlag und Felsstürzen zu rechnen. Hochrechnungen unter Einbeziehung der Wetterdaten zufolge ging der Permafrost in den vergangenen hundert Jahren von 34 Metern Gesamtlänge im Jahr 1915 auf 25 Meter im Jahr 2015 zurück. An der Südseite seien es sieben Meter gewesen, an der Nordseite zwei Meter, sagte der Leiter des Geologischen Dienstes am LfU, Roland Eichhorn. Schmelzender Permafrost ist auch in anderen Alpenländern ein Thema. Dies kann Bauwerke wie Seilbahnen bedrohen – weil deren Stützen auf dem gefrorenen Boden stehen. Beim Bau der neuen Zugspitzseilbahn werde den Ergebnissen durch Sicherheitszuschläge und eine intensivierte Baugrundüberwachung Rechnung getragen, sagte Eichhorn.

    Wenn der Permafrost an der Zugspitze verschwunden ist, dürften auch andere Vorkommen in den bayerischen Alpen nicht mehr existieren. „Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung im bestuntersuchten Permafrost der bayerischen Alpen richtungweisend ist für das Verhalten anderer Permafrostregionen“, sagte Eichhorn. In den vergangenen 100 Jahren ist die Temperatur in den Alpen mit 1,5 Grad Celsius doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Eine Folge sind auch schmelzende Gletscher: Der frühere Umweltminister Werner Schnappauf hatte schon vor zwölf Jahren prognostiziert, dass in 20 bis 30 Jahren bis auf den Höllental-Gletscher auf der Zugspitze alle bayerischen Gletscher verschwunden sein könnten. Demnach wären alle Gletscher in Bayern bereits 2025 weg. (dpa)

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