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Ehepaar verscharrt: Doppelmord: Haftbefehl gegen Tochter erlassen

Ehepaar verscharrt

Doppelmord: Haftbefehl gegen Tochter erlassen

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    Ein Absperrband der Polizei hängt vor der Eingangstür eines Wohnhauses in Notzing (Oberbayern), in dessen Garten zwei Leichen gefunden wurden.
    Ein Absperrband der Polizei hängt vor der Eingangstür eines Wohnhauses in Notzing (Oberbayern), in dessen Garten zwei Leichen gefunden wurden. Foto: Tobias Hase dpa

    Kurz nach dem Aufdecken der Tat hatten die Ermittler die Tochter des ermordeten Ehepaars im Visier: Sie soll dem geständigen Mörder ihrer Eltern beim Verscharren der Leichen geholfen haben. Im Fall des Doppelmordes von Notzing dauerten die Vernehmungen der beiden Tatverdächtigen am Dienstag an. Neben dem Motiv des mutmaßlichen Täters interessiert die Ermittler der Kriminalpolizei Erding vor allem die Rolle der 17-jährigen Tochter des erstochenen Ehepaares, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt sagte. Die im Gemüsebeet des eigenen Gartens verscharrten Leichen des 60-Jährigen und seiner sechs Jahre jüngeren Frau waren in der Nacht zum Montag ausgegraben worden.

    Polizei nicht von angeblichem Motiv des Täters überzeugt

    Der Sohn des Ehepaares hatte am Sonntagabend die Polizei verständigt, nachdem er im Haus Blutspuren entdeckt hatte. Kurz danach stellte sich der 21 Jahre alte Ex-Freund der 17-Jährigen und gestand, das Ehepaar bereits am Freitag erstochen zu haben. Das Motiv der Tat nannte der von der Polizei als psychisch auffällig bezeichnete Anlagenmechaniker aber nicht zweifelsfrei. Die Jugendliche wurde dann im Haus der Eltern festgenommen.

    Haftbefehl gegen Tochter erlassen

    Der Ermittlungsrichter erließ am Montag auch Haftbefehl gegen die Tochter der Ermordeten, die anschließend in die geschlossene Abteilung einer Nervenklinik gebracht wurde. Wie es hieß, soll die junge Frau zwar nicht unmittelbar an der Tötung ihrer Eltern beteiligt sein. Womöglich wusste sie aber von der Tat. Die Kripo geht offenbar davon aus, dass die Auszubildende ihrem Ex-Freund beim Vergraben der Leichen im Garten half. Wie tief sie in das Verbrechen verstrickt ist, sollen die weiteren Vernehmungen in diesen Tagen klären.

    Die Kinder hatten ihre 60 und 54 Jahre alten Eltern aus dem oberbayerischen Notzing im Landkreis Erding am Sonntagabend als vermisst gemeldet. Die Tochter und der Sohn hatten gleich eine Gewalttat vermutet.  Im Treppenhaus hätte der Sohn "eine sehr große Blutmenge" gefunden, berichtete Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer am Montag am Tatort.

    Mord in Notzing: Grausige Entdeckung

    Dann die grausige Entdeckung in der Nacht auf Montag: Die Polizei fand im Garten des Hauses zwei verscharrte Leichen. Unterdessen stellte sich ein 21 Jahre alter Mann der Polizei und gestand, das Ehepaar getötet zu haben, wie die Polizei in Ingolstadt am Montagmorgen mitteilte. 

    Ehepaar verscharrt:  "Die Hintergründe sind noch unklar"

    Während die Polizei nach den Vermissten suchte, habe sich dann der 21-Jährige gemeldet. Wie das Paar starb, war ebenso wie das Motiv zunächst unklar. "Die Hintergründe sind noch unklar", sagte Polizeisprecher Peter Grießer. Ob es sich bei den Toten tatsächlich um das Ehepaar handelt und woran sie starben, soll eine Obduktion am Montag in München klären.

    Nach ersten Ermittlungen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um den Ex-Freund der 17 Jahre alten Tochter der Opfer. Zunächst war ungeklärt, ob diese ebenfalls einen "Tatbeitrag" geleistet habe, sagte der Polizeisprecher. Ein konkreter Tatverdacht bestehe gegen sie jedoch nicht.

    Mord in Notzing: Wann starb das Ehepaar?

    Die Ermittler gehen davon aus, dass die Eheleute zwischen Freitag und Samstag starben. "Es liegt nach erstem Augenschein nicht lange zurück", sagte der Sprecher. Seinen Angaben zufolge sollten die Ermittler zunächst nach weiteren Spuren am Fundort suchen. Das Grundstück blieb zunächst weiträumig abgesperrt. (dpa, AZ)

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