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Eduard Zimmermann wird 80.: Ursulas Tod lässt TV-Fahnder nicht los

Eduard Zimmermann wird 80.

Ursulas Tod lässt TV-Fahnder nicht los

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    Sachdienlicher Hinweis: TV-Fahnder Eduard Zimmermann wird am kommenden Mittwoch 80 Jahre alt.
    Sachdienlicher Hinweis: TV-Fahnder Eduard Zimmermann wird am kommenden Mittwoch 80 Jahre alt. Foto: DPA

    Von Holger Sabinsky München/Augsburg (AZ) - Eduard Zimmermann war ein höchst erfolgreicher Fernseh-Fahnder: Als "Ganoven-Ede" ging er 30 Jahre lang in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" auf Verbrecherjagd. Von rund 2700 Kriminalfällen, die Zimmermann bis 1997 vorstellte, sind 1100 aufgeklärt worden.

    Doch ein Fall hat den Mann, der am Mittwoch 80 wird, besonders mitgenommen: Die Entführung und der Tod der zehnjährigen Ursula Herrmann vom Ammersee. Der Anblick des Mädchens, das in einer Holzkiste ersticken musste, hat Zimmermann nie losgelassen. Viele Jahre lang half er mit, den Täter zu suchen. In seiner Zeit als Fernseh-Fahnder scheiterte er. Zum Erscheinen seiner Autobiografie im Jahr 2005 verdoppelte er die Belohnung im Fall Ursula auf 100 000 Euro.

    Doch erst im Mai vergangenen Jahres wurde der 58-jährige Werner M. verhaftet. Das Schicksal will es so, dass der Prozess gegen Ursulas mutmaßlichen Entführer in Augsburg nur zwei Wochen nach Zimmermanns 80. Geburtstag beginnt. Sein Gesundheitszustand wird es wohl nicht zulassen, dass er die Verhandlung persönlich mitverfolgt. Er werde sich aber genau informieren lassen, so sein Management. Zimmermann lebt zurückgezogen in seiner Heimatstadt München.

    Vor mehr als 40 Jahren, am 20. Oktober 1967, brachte der Journalist mit der ersten Folge von "XY" das reale Verbrechen live in Deutschlands Wohnzimmer und lockte ein Millionenpublikum am Freitagabend vor das Fernsehgerät. Es gab allerdings auch Kritik, die Sendung stifte zu Denunziantentum an. Zeitweise stand Zimmermann sogar auf der Todesliste der RAF und hatte Polizeischutz.

    Seine Karriere hatte er nach dem Krieg in Schweden begonnen. 1949 wurde er während einer Recherche-Reise in der Sowjetzone verhaftet und wegen Spionage zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die vorzeitige Entlassung im Jahr 1954 feierte "Ganoven-Ede" als seinen zweiten Geburtstag.

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