Im Kampf gegen die Modedroge Crystal Meth sehen die Behörden in Bayern kleine Fortschritte - geben aber keine Entwarnung. Von Januar bis September kam es im Freistaat im Zusammenhang mit der Modedroge zu fast 1850 Delikten, wie Staatssekretär Gerhard Eck am Mittwoch im Innenausschuss in München mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es 2246 Fälle. Mit Blick auf die gesamte Rauschgiftkriminalität sprach Eck von einem "kleinen Erfolg". 20 Menschen sind in Bayern im laufenden Jahr an Crystal-Meth-Vergiftungen gestorben.
Die Droge wird immer häufiger im Darknet bestellt
Die Opposition erkannte in dem Bericht daher keine Verbesserungen. "Die Lage hat sich nicht entspannt, der Konsum ist immer noch hoch und es gibt zu viele Tote", sagte Katharina Schulze (Grüne). Peter Paul Gantzer (SPD) forderte, bei der Bekämpfung von Rauschgiftkriminalität klare Schwerpunkte zu setzen. "Wir müssen wieder darüber nachdenken, ob wir unseren Kampf gegen die harten Drogen intensivieren können, indem wir Haschisch entkriminalisieren."
Besonders viele Delikte wurden auch in diesem Jahr an der tschechischen Grenze sowie im Ballungsraum Nürnberg festgestellt. Ein neueres Phänomen sei laut Eck die Bestellung von Crystal Meth im "Darknet" mit anschließendem Postversand. "Diese Vorgehensweise ist von den Ermittlungsbehörden nur sehr schwer aufzudecken", sagte Eck. dpa