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Donau-Hochwasser: Regensburg bereitet sich auf Rekordflutwelle vor

Donau-Hochwasser

Regensburg bereitet sich auf Rekordflutwelle vor

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    Regensburg wappnet sich gegen ein mögliches Rekordhochwasser
    Regensburg wappnet sich gegen ein mögliches Rekordhochwasser Foto: dpa

    Regensburg hat sich in der Nacht zum Samstag auf ein dramatisches Hochwasser vorbereitet.

    Im Zentrum der Welterbestadt erreichte die Donau kurz nach Mitternacht einen Pegelstand von 5,91 Metern. Der Krisenstab bestätigte noch einmal, dass am Samstag eine dann mindestens 6,60 Meter hohe Flutwelle erwartet werde. Damit würden die Wasserstände der Flutkatastrophen von 1988 und 2002 mindestens erreicht, vielleicht sogar überschritten.

    In der Nacht wurde das Wasser noch weitgehend von den aufgebauten mobilen Schutzwänden gehalten. In der Altstadt war der Fluss jedoch bereits auf einen mehrere hundert Meter breiten Strom angeschwollen. Mit einer großflächigen Überflutung der Schutzwände wurde gerechnet. Daher bauten THW-Kräfte und städtische Mitarbeiter dahinter bereits zusätzliche Sandsackbarrieren und Hochwasserstege auf. Zugleich versammelten sich rund um die berühmte Steinerne Brücke Hunderte Schaulustige, um die steigenden Fluten zu beobachten.

    Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) erklärte, dass er möglicherweise Katastrophenalarm auslösen müsse. "Die Prognosen sind so, dass wir ein schlimmes und gefährliches Hochwasser befürchten müssen", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Die Flut könnte alle Überschwemmungen der vergangenen 50 Jahre übertreffen, betonte er.

    Etwa 100 Kilometer flussabwärts in Passau konnten die Einsatzkräfte unterdessen vorübergehend aufatmen. Die Donau war dort am Freitag zunächst rasend schnell auf über neun Meter gestiegen. Allerdings rechnen die Behörden am Sonntag mit der nächsten Flutwelle.

    In Franken hat sich die Hochwasserlage am Samstag zugespitzt. Am Main rechneten die Behörden mit weiter steigenden Pegelständen. Bis zum Vormittag stieg das Wasser in Würzburg laut Mitteilung der Stadt zwar erst auf 4,90 Meter, soll aber schon am Sonntag die Sechs-Meter-Marke übersteigen. In der Nacht zum Montag soll es dann sogar zu einem Pegelstand von 6,70 Meter kommen - mehr als der bisherige Höchststand. Steigt das Wasser auf mehr als sechs Meter, gilt in Würzburg die vierte und damit höchste Meldestufe.

    In der Stadt wurden daher unter anderem am Mainkai und am Kranenkai Dämme wieder aufgebaut, Autos sollten bis Samstagmittag aus der Gefahrenzone am Main weggefahren werden. Die Stadt stellte nach eigenen Angaben Sandsäcke auch für Privatleute zur Verfügung. Für die Altstadt bedeute die zweite Welle nicht vielmehr als "die Wiederholung aller Maßnahmen, die bereits bis Dienstag gut erprobt wurden", hieß es in der Mitteilung. Kritischer sei die Situation dagegen im Ortsteil Heidingsfeld: Dort sollten die neu errichteten Dämme daher höher und breiter als vorher ausfallen.

    Bei Bamberg erreichte der Main am Pegel Trunstadt die Höchstmarke. Mit 6,79 Metern lag die Spitze rund 20 Zentimeter höher als am vergangenen Wochenende, teilte das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen auf Anfrage mit. "Das Wasser wird langsam den übrigen Main herunterlaufen", sagte ein Sprecher - also in Richtung Würzburg. Im Bereich der fränkischen Saale sei das Hochwasser dafür bereits deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Freitag sank der Pegel laut dem Internetauftritt des Hochwassernachrichtendienstes (HND) um rund 30 Zentimeter. Trotzdem galt auch am Samstag noch die höchste Meldungsstufe. Für andere Flüsse wie die Pegnitz oder die Schwabach gab der HND die dritte von vier Meldungsstufen aus. dpa

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