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Landtagswahl 2018: Doch ein harmonisches Duo? Seehofer und Söder in Ingolstadt

Landtagswahl 2018

Doch ein harmonisches Duo? Seehofer und Söder in Ingolstadt

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    Demonstrierten kurz vor der Wahl Einigkeit: Markus Söder und Horst Seehofer.
    Demonstrierten kurz vor der Wahl Einigkeit: Markus Söder und Horst Seehofer. Foto: Christof Stache, afp

    Ob das Stück, das da am Montagabend im Ingolstädter Stadttheater gespielt worden ist, letztendlich in einer Tragödie enden wird, wird sich erst am Sonntagabend zeigen. Die beiden Protagonisten jedenfalls wollen den Auftritt als harmonisches Lustspiel unters Volk bringen. Die beiden, das sind Horst Seehofer und Markus Söder. Beiden wird eine lange währende Fehde nachgesagt, die bereits vor über zehn Jahren begonnen haben soll – und sich zuletzt angesichts desaströser Umfragewerte und der Frage nach dem Schuldigen noch einmal zuspitzte. Wenige Tage vor der Landtagswahl sehen die Umfragen die Christsozialen irgendwo zwischen 33 und 35 Prozent dümpeln. Und nun also stehen der Parteichef und der Ministerpräsident gemeinsam auf der Wahlkampf-Bühne. Und demonstrieren dort, in Seehofers Heimatstadt Ingolstadt, innigste Harmonie und Geschlossenheit.

    Seehofer und Söder gemeinsam in Ingolstadt: "Es gibt keinen Streit"

    Seehofer, der Söder einst als „vom Ehrgeiz zerfressen“ beschrieben hatte, kann kaum aufhören, dem „lieben Markus“ dankbar zu sein für die „gemeinsame Zusammenarbeit“. Und Söder, der in den vergangenen Wochen deutlich die Vorgänge in Berlin kritisiert hatte und damit auch indirekt Seehofer für den CSU-Absturz verantwortlich gemacht hat, sagt: „Es gibt keinen Streit, natürlich nicht.“

    Beide sprechen von all den wichtigen Weichenstellungen, die die CSU in den letzten Jahrzehnten für Bayern – nach Seehofer nicht nur die „Vorstufe vom Paradies“, sondern tatsächlich „das Paradies“ – erreicht habe. Es geht um die florierende Wirtschaft, es geht um die Sicherheit in

    CSU will bei der Landtagswahl in Bayern auch mit dem Luft- und Raumfahrtprogramm punkten

    Söder spricht auch von dem Luft- und Raumfahrtprogramm, in das Bayern große Hoffnung setzt. „Es geht uns nicht darum, irgendjemanden zum Mond zu schießen“, sagt der Ministerpräsident. Dann macht er eine kunstvolle Pause. „Wobei ich einige wüsste.“ Gelächter im Saal. Später kontert Seehofer: „Ich war nicht gemeint.“

    Am Ende, beide haben zusammen knapp zwei Stunden geredet, stehen Söder und Seehofer vor dem blauen Vorhang des Theaters, verneigen sich vor den Zuhörern, genießen den Applaus und die Standing Ovations. Umrahmt werden sie von den lokalen Kandidaten für den Landtag und den Bezirk. Dann verlassen sie die Bühne.

    Zwei Tage später gibt es wieder eine Vorstellung im Theater. Der Titel des Stücks: „Gegen den Hass“. Es ist eine Schülervorstellung.

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