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Diözese Augsburg: Papst Benedikt sucht Klarheit über Bischof Mixa

Diözese Augsburg

Papst Benedikt sucht Klarheit über Bischof Mixa

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    Walter Mixa. Bild: Schöllhorn
    Walter Mixa. Bild: Schöllhorn

    Die Audienz wurde kurzfristig anberaumt und ist ein deutliches Zeichen: Papst Benedikt XVI. will schnell Klarheit über das Rücktrittsgesuch des Augsburger Bischofs Walter Mixa.

    Eine Woche, nachdem Mixa sein Schreiben an den Papst abgeschickt hatte, empfing Benedikt am Donnerstag im Vatikan eine Delegation deutscher Bischöfe: Neben dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, und dem Münchner Erzbischof Reinhard Marx, die beim Rücktrittsgesuch Mixas eine Schlüsselrolle gespielt hatten, weil sie ihn öffentlich aufforderten, eine Ruhepause einzulegen, nahm auch der Augsburger Weihbischof Anton Losinger an der Unterredung teil.

    Weihbischof Losinger stand kurz vor dem Heimflug noch ganz unter dem Eindruck der intensiven Papstbegegnung. Das deutsche Bischofstrio war nicht nur kurzfristig im Vatikan empfangen worden. Benedikt XVI., der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Johannes Paul eigentlich wenig Geselligkeit pflegt, lud sie auch anschließend zum Mittagessen ein. "Wir haben fein italienisch gegessen, und es war eine sehr schöne heimatliche Gesprächsrunde", berichtete Losinger. Was im päpstlichen Speisezimmer hoch oben im Apostolischen Palast aufgetragen wurde, wollte er nicht mitteilen: "Es steht mir nicht zu, zu erzählen, was der Papst isst." Auch der Inhalt der Gespräche falle "selbstverständlich unter Geheimhaltung", ließ Losinger wissen. Immerhin verriet der Augsburger Weihbischof: "Der Heilige Vater weiß jetzt präzise Bescheid." Es liege jetzt bei dem Papst, eine Entscheidung zu fällen.

    Angesichts der von Mixa selbst teilweise eingeräumten Züchtigungen und "finanztechnischen Unklarheiten" in seiner ehemaligen Pfarrei Schrobenhausen hatten Zollitsch wie Marx vorige Woche auf eine Klärung gedrängt. Sie hatten ihrem Mitbruder - wie sie publik machten - eine Auszeit nahegelegt. Mixa bot daraufhin noch am selben Abend mit Schreiben vom 21. April dem Papst seinen Rücktritt an.

    In der Folge waren auch in Kreisen römischer Beobachter Fragen aufgetaucht, wie freiwillig denn dieses Rücktrittsgesuch gewesen sei. Im Vatikan seien "widersprüchliche Signale" angekommen, die zum Beispiel der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller schürte. Es folgten Vermutungen, die Kurie, das Staatssekretariat, die Bischofskongregation könnten in einen langen Prüfungsprozess eintreten.

    Andererseits hieß es, unnötig langes Zuwarten würde die angespannte Kirchensituation nur noch weiter belasten. Eine klare Entscheidung könnte zudem weitere Spekulationen unterbinden. Mit der überraschenden Papstaudienz hat der Vatikan signalisiert, dass er der Angelegenheit Priorität einräumt und sie nicht unnötig verzögern will. Mit der Erklärung der drei Bischöfe dürfte sich die Annahme von Mixas Rücktrittsgesuch beschleunigen. Von Christa Langen-Peduto und Alois Knoller

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