Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Digitales Testfeld Autobahn: Auf der A9 will die bayerische Industrie das Google-Auto überholen

Digitales Testfeld Autobahn

Auf der A9 will die bayerische Industrie das Google-Auto überholen

    • |
    Ein Testfahrer des neuen Pilotprojekts, bei dem Autos untereinander kommunizieren.
    Ein Testfahrer des neuen Pilotprojekts, bei dem Autos untereinander kommunizieren. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    In Kalifornien, da sind täglich die „Google-Autos“ unterwegs. Die Wissenschaftler dort sammeln mit diesen Fahrzeugen Daten und Erfahrung, um den USA beim autonomen Fahren einen weltweiten Vorsprung zu verschaffen, sagt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Doch der Bund und die deutsche Autoindustrie wollen dagegenhalten. Eines ihrer Außenlabors liegt im Großraum Ingolstadt.

    Gestern zeigte Dobrindt mit vier Partnern die ersten Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojektes im Auftrag des Bundes: Auf einem Streckenabschnitt der A 9 bei Pfaffenhofen an der Ilm setzt ein Mittelklassewagen mit dem Minister auf dem Beifahrersitz wie von selbst zum Überholen an, obwohl der Fahrer hinter dem Steuer passiv geblieben ist. Durchgeführt wird das quasi blinde Überholmanöver vom Bordcomputer, der mit einer Menge von Daten gespeist worden ist, die das überholte Testfahrzeug Nummer zwei geliefert hat.

    Der Datenaustausch erfolgt in einer rasanten Geschwindigkeit von weniger als 20 Millisekunden. Möglich gemacht hat das ein Gemeinschaftsprojekt, das die Telekom und Nokia beigesteuert haben. Beim autonomen Fahren hänge sehr viel von der schnellen Datenübertragung ab. Ziel sei ein Wert „unter 15 Millisekunden“, sagte

    Pilotprojekt auf A9: Autonomes Fahren soll Zahl der Verkehrstoten senken

    „Digitales Testfeld Autobahn – auf dem Weg zu 5G“, lautet die Überschrift des Forschungsprojekts an der

    Der Bundesverkehrsminister denkt vor allem an die Wertschöpfung. In den USA und im asiatischen Raum werde längst wie wild am autonomen Fahren geforscht. Da dürfe Deutschland nicht länger zusehen und schon gleich gar nicht zulassen, „dass andere so etwas einmal in unsere Autos einbauen“.

    Deshalb der intensive Wettlauf um die beste Entwicklung. Im Idealfall bis zur Serienreife, sagt Rudi Knorr vom Fraunhofer Institut, der möchte, dass solche Fahrzeugkomponenten so ausgereift werden, dass sie einmal von allen Herstellern genutzt werden können. Überhaupt betonen vor den Medien alle Seiten, dass das „Digitale Testfeld Autobahn“ eine „offene Plattform“ für alle Automobilfirmen und Entwickler sei, die sich beteiligen möchten. Schließlich sei alles ja auch „endlich wieder mal ein Forschungsprojekt made in Germany“.

    Wer auf der A 9 bei Pfaffenhofen fährt, muss übrigens gut hinschauen, um die deutschen „Google-Autos“ zu sehen. Die haben nur einen unscheinbaren und kleinen „Test-Wagen“-Aufkleber.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden