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Die stillen Nachwuchs-Denker

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Die stillen Nachwuchs-Denker

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    Der achtjährige Martin Osterhammer von der Grundschule im oberbayerischen Palling präsentiert am Montag (23.04.2007) in Dingolfing (Niederbayern) Verpackungs- und Baumaterial aus Alufolie. Beim Landesentscheid «Schüler experimentieren» werden Bayerns jüngste Erfinder ausgezeichnet. Insgesamt haben sich 78 Schüler im Alter von 8 bis 15 Jahren bei Regionalentscheiden für die Endrunde in Niederbayern qualifiziert, ein Viertel davon sind Mädchen. Die Kinder gehen in sieben Bereichen wie Technik und Biologie an den Start. Foto: Armin Weigel dpa/lby (zu dpa-Korr "«Schüler experimentieren» mit Kerzenlöschern und Solarzellen" vom 24.04.2007) +++(c) dpa - Bildfunk+++
    Der achtjährige Martin Osterhammer von der Grundschule im oberbayerischen Palling präsentiert am Montag (23.04.2007) in Dingolfing (Niederbayern) Verpackungs- und Baumaterial aus Alufolie. Beim Landesentscheid «Schüler experimentieren» werden Bayerns jüngste Erfinder ausgezeichnet. Insgesamt haben sich 78 Schüler im Alter von 8 bis 15 Jahren bei Regionalentscheiden für die Endrunde in Niederbayern qualifiziert, ein Viertel davon sind Mädchen. Die Kinder gehen in sieben Bereichen wie Technik und Biologie an den Start. Foto: Armin Weigel dpa/lby (zu dpa-Korr "«Schüler experimentieren» mit Kerzenlöschern und Solarzellen" vom 24.04.2007) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: aw/tm

    Die meisten präsentieren in Jeans und T-Shirt, manch einer hat für das Finale bei "Schüler experimentieren" das weiße Hemd aus dem Schrank geholt. Bei der Endrunde der Juniorausgabe von "Jugend forscht" am Dienstag wollten die acht- bis 15-Jährigen Nachwuchs-Forscher die Jury von ihren Ideen überzeugen.

    Gemeinsam ist den Teilnehmern Forscherdrang, Ehrgeiz und ihre Hartnäckigkeit. Viele sind schon zum zweiten oder dritten Mal dabei. "Wir haben viele Wiederholungstäter hier. Wenn das Feuer brennt, bleiben sie dabei", sagt Wettbewerbsleiterin Iris Schreiner aus Nürnberg. Auch die größere Belastung durch das achtstufige Gymnasium habe sich nicht negativ auf den Erfinder-Wettbewerb ausgewirkt. "Die Begeisterung lässt nicht nach." Mit insgesamt 262 Arbeiten von knapp 400 Kindern bewarben sich ungefähr genauso viele Kinder wie in den vergangenen Jahren um die Preise. Ins Finale im niederbayerischen Dingolfing schafften es 78 Kinder und Jugendliche.

    Der jüngste Teilnehmer ist der erst achtjährige Martin Osterhammer aus dem oberbayerischen Palling (Landkreis Traunstein). Der Drittklässler hat Verpackungs- und Baumaterial aus Alufolie entwickelt. "Das ist billiger und leichter als Pappe und zerfällt nicht", sagt er. Die Idee kam ihm im vergangenen Sommer. In der Hitze hatte sich der Bastler einen "schattigen Unterschlupf" aus Pappe gebaut, doch als es regnete, sackte der Sonnenschutz zusammen. Mit Holzstäbchen und Strohhalmen machte Martin aus der wasserabweisenden, aber leider recht windigen Alufolie einen stabilen Baustoff. Das neue Material will er an eine Firma verkaufen.

    Ihre ängstliche Großmutter brachte Daria Wolf aus dem oberpfälzischen Cham auf die Idee eines Löschmechanismus für brennende Kerzen. "Meine Oma hat immer so Angst, wenn Kerzen unbeaufsichtigt sind", sagt die 13-Jährige. Daria baute eine Vorrichtung aus Metall, die in die Kerze gesteckt wird. Wenn das Wachs bis zum Einsteckpunkt heruntergebrannt ist, fällt ein Deckel auf die Flamme.

    Sorgen um die Sicherheit trieb auch das Team der Erfinderinnen Kristina Brecht, Jasmin Schrödl und Cäcilia Gindhart der Staatlichen Realschule Schongau an. "Uns wurde beim Baden der Rucksack geklaut." Da erfanden die elf bis zwölf Jahre alten Sechsklässlerinnen aus Oberbayern eine Rucksackalarmanlage. Beim Hochheben wird ein Kontakt getrennt und ein lautes Geräusch ausgelöst. Damit sollen eventuelle Diebe erschreckt und in die Flucht geschlagen werden. In einer anderen Version wird der Täter durch eine eingebaute Wasserpumpe nassgespritzt. "Da kann man auch Farb- oder Stinkstoffe rein tun", erklärt Kristina.

    Die Bamberger Zwillinge Florian und Benjamin Krah haben ihre Arbeit aus dem Wettbewerb im vergangenen Jahr weiter entwickelt. Sie zeigen an einem selbst gebastelten Modell-Haus aus Styropor, wie aus Solarzellen auf der Nordseite trotz der geringeren Sonneneinstrahlung viel Energie gewonnen werden kann. "Durch gegenüber angebrachte Hohlspiegel, die das Sonnenlicht bündeln, entsteht fast die drei Mal so viel Energie wie bei einer normalen Südzelle", sagt der 13-jährige Florian. Dazu bauten die Brüder einen Kühlschlauch für die heißen Solarzellen, der gleichzeitig das Brauchwasser des Hauses erhitzt. Für ihre "kombinierte Solarthermie-Fotovoltaik-Zelle" haben die beiden einen Patentantrag gestellt.

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