Quizfrage I: Wer ist der Chef der Münchner Olympiabewerbung für die Winterspiele 2018?
Keine Ahnung? Kein Problem, denn Sie sind sicher nicht alleine.
Quizfrage II: Wer hat die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland geholt?
Klar, Franz Beckenbauer. Das weiß jeder - und zeigt eine entscheidende Schwäche der Münchner Olympia-Bewerbung: Sie hat bis heute kein echtes Gesicht. Das schadet ihr vor allem im eigenen Land.
Während in der weiten Welt die ehemalige Eiskunstlauf-Königin Katarina Witt die Olympia-Kaiserin ist, fehlt daheim das bekannte und beliebte Aushängeschild. Willy Bogner ist der dritte Geschäftsführer, der sich verabschiedet hat. Der neue Chef (siehe oben) heißt jetzt übrigens Bernhard Schwank.
Im Angesicht von Katarina Witt werden die Herren und Damen des Olympischen Komitees über den ständigen Personalwechsel vielleicht hinwegsehen. Zu Hause gingen jedoch jedes Mal Zeit und Vertrauen verloren. Beides ist knapp.
Im Finale der Bewerbung - im Januar muss sie eingereicht werden - werden die Fehler sichtbar. Die Idee von Winterspielen in Bayern ist kein Selbstläufer. Wer das jemals dachte, war naiv und muss nur nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Dort hat sich massiver Widerstand zusammengebraut. Die Bewerbungsgesellschaft hat das lange unterschätzt. Sie hatte niemanden, der das Unheil spürte, und keinen, der das Eis hätte brechen können. Modemacher Willy Bogner hat nie den richtigen Ton getroffen. Und ob Katarina Witt mit Charme die Garmischer Bauern überzeugen kann, ist eine spannende Frage.
Beckenbauer könnte es. Doch der Kaiser ist ein Fußballer und kein Olympia-Kenner. Die Winterspiele müssen andere holen. Ihre letzte Chance hat begonnen.