Bei einem Wettbewerb haben sich die Architekten Bauer+Weber mit ihrem Entwurf für die Neugestaltung des Hauptbahnhofs München durchgesetzt. Nach einem Bericht des Müncher Merkur droht nun schlimmstenfalls ein Rechtsstreit darum, denn die Bahn will nun nach einem eigenen Entwurf neu bauen. Diese Pläne sollen demnach am Mittwoch erstmals im Stadtrat München beraten werden.
Der Zeitung zufolge soll der Architekten-Entwurf der Bahn zu teuer gewesen sein. Deshalb habe das Unternehmen in Eigenregie neue Pläne erstellt. Die Architekten beklagen, dass sie daran nicht beteiligt wurden. Dabei hätten sie bereits selbst eine kostengünstigere Variante entwickelt. Zunächst wollen sie das Gespräch mit der Bahn suchen, schließen aber auch einen Rechtsstreit nicht aus. Nach den bisherigen Informationen seien wesentliche Teile ihres Entwurfs in die Planung der Bahn eingeflossen.
Auch in den Fraktionen im Rathaus gibt es dem Bericht zufolge Kritik, die sich quer durch die politischen Lager ziehen. Die Stadtverwaltung sieht ebenfalls in mehreren Punkten Klärungsbedarf.
In Gang gekommen waren die Überlegungen für einen neuen Hauptbahnhof im Jahr 2008, als die Planungen für eine zweite Stammstrecke für die S-Bahn München konkrete Formen annahmen. Ob diese Strecke gebaut wird, hängt nach Ansicht von Verkehrsminister Peter Ramsauer derzeit vor allem davon ab, ob München die Olympischen Spiele 2018 zugesprochen bekommt. AZ