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Kommentar: Der neue Söder: Marke oder Maske?

Kommentar

Der neue Söder: Marke oder Maske?

Holger Sabinsky-Wolf
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    Markus Söder hat begonnen, sich neu zu erfinden.
    Markus Söder hat begonnen, sich neu zu erfinden. Foto: Ulrich Wagner

    Was wurde Markus Söder schon alles vorgeworfen: Er habe charakterliche Schwächen, sei ein Scharfmacher und von Ehrgeiz zerfressen. Eines hat man aber nie über ihn gehört: dass er dumm ist.

    Und so hat dieser nicht-dumme Söder schon vor Monaten begonnen, sich neu zu erfinden. Der neue Söder ist leiser, lästert nicht mehr über Kollegen und gibt sich auf einer Werbetour persönlich und gefühlig.

    Markus Söder: Hinter seinem Image-Wechsel steckt politisches Kalkül

    Söder vollzieht diesen Imagewandel nicht freiwillig. Reines politisches Kalkül steckt dahinter. Der neue Ministerpräsident weiß, dass seine Amtszeit kurz sein kann, wenn er im Herbst ein schlechtes Wahlergebnis einfährt. Er ist also zu dieser Metamorphose vom Polarisierer zum Landesvater gezwungen. Denn wenn er überhaupt eine Chance auf die absolute Mehrheit mit seiner CSU haben will, darf Söder nicht nur um AfD-Wähler werben, sondern muss auch in liberaleren Milieus wählbar werden.

    Ob es eine neue Marke Söder gibt oder nur eine neue Maske, wird sich erst zeigen, wenn er im Amt ist. Dann muss Söder beweisen, dass er der Landesvater sein kann, den er jetzt schon spielt.

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