Der Hecht ist der Lieblingsfisch vieler Raubfischangler. Dass er zum Fisch des Jahres 2016 gewählt wurde, dürfte unter den Anglern allerdings für einige Diskussionen sorgen. In den vergangenen drei Jahrzehnten nämlich wurde der Titel „Fisch des Jahres“ zumeist bedrohten Fischarten zugesprochen. Davon kann beim Hecht nicht die Rede sein.
Die Jury, die vom Deutschen Angelfischerverband, dem Bundesamt für Naturschutz, dem Verband deutscher Sporttaucher und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz besetzt wird, begründet ihre Entscheidung so: „Mit dem Hecht wurde eine Art gewählt, durch die die Zusammenhänge zwischen Natur- und Artenschutz sowie nachhaltiger, verantwortungsvoller Naturnutzung verdeutlicht werden können. Wenn Ufer und Auen renaturiert oder in einem naturnahen Zustand erhalten werden, dienen sie dem Hecht als Rückzugsraum und Laichplatz. Damit wird einerseits der Bestand dieses von vielen Anglerinnen und Anglern geschätzten Speisefisches gesichert und gleichzeitig Lebensraum vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten verbessert.“
In unserer Region ist der Hecht weit verbreitet. Er kommt, so sagt Oliver Born, Fischereifachberater des Bezirks Schwaben, mit Ausnahme von sehr kalten Bergseen und quellnahen Fließgewässern in vielen Gewässertypen vor. Seine Merkmale: gefräßiger Räuber, Einzelgänger mit ausgeprägtem Territorialverhalten, wohlschmeckender Speisefisch. Kapitale Hechte können bis zu 20 Kilogramm auf die Waage bringen.
Die Geschichten über Hechte galten lange Zeit als Anglerlatein: dass sie auch Entenküken und Frösche, Ratten und Mäuse fressen. Dass sie schon mal einen Fischer in die Hand beißen. Dass sie sogar auf kleine Tiere losgehen, die direkt am Wasser sitzen. Mittlerweile sind derlei Vorkommnisse auf Videoclips im Internet dokumentiert.