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„Danuvius guggenmosi“: Sensationsfund "Udo" ist nach Hobbyarchäologe benannt

„Danuvius guggenmosi“

Sensationsfund "Udo" ist nach Hobbyarchäologe benannt

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    Sigulf Guggenmos aus Dösingen ist Namensgeber für den Menschenaffen-Sensationsfund bei Pforzen.
    Sigulf Guggenmos aus Dösingen ist Namensgeber für den Menschenaffen-Sensationsfund bei Pforzen.

    Mit leuchtenden Augen hat der Ostallgäuer Sigulf Guggenmos die Grabungen in Pforzen immer wieder besucht. So wuchs er Professorin Madelaine Böhme von der Universität Tübingen ans Herz. Sogar so stark, dass sie ihren sensationellen Fund „Udo“ nach dem 2018 verstorbenen Hobbyarchäologen benannt hat, nämlich „Danuvius guggenmosi“. „Wir bedauern es so sehr, dass er nicht mehr da ist. Wir wollten Sigulf mit dem Artennamen ehren“, sagt Böhme.

    Menschenaffe Udo aus Pforzen stellt die Wissenschaft auf den Kopf

    Auch der Marktoberdorfer Zahnarzt Dr. Manfred Schmid lernte Guggenmos bereits 1980 in der Hammerschmiede kennen. „Uns war damals schon bewusst, dass das etwas ganz Großes ist.“ Und sein Gefühl sollte Schmid nicht trügen: „Danuvius guggenmosi“, ein hobbitgroßer Menschenaffe, stellt gerade die Wissenschaft auf den Kopf. Mit ihren Fossilien aus der Pforzener Tongrube fuhren Guggenmos und Schmid damals nach München. Die Universität half ihnen, ihre ersten gemeinsamen Funde bestimmen zu lassen. Aber: „An Ausgrabungen hat die Universität kein Interesse gehabt“, sagt Schmid. Pech für München, Glück für die Uni Tübingen.

    So einen Fund wie Udo, den mache man nur einmal im Leben, das sei wie ein Ritterschlag, sagt Hobbyarchäologe Tobias Klöck aus Kaufbeuren. „Ich denke, Guggenmos schaut von oben runter, freut sich, lacht und trinkt mit dem Petrus ein Bier auf den Erfolg und die Sensation“, sagt Klöck. Guggenmos sei für ihn ein Mentor gewesen. Ein ruhiger, bescheidender und motivierender Mann. Gemeinsam haben sie 2010 in der Hammerschmiede nach Überresten längst vergangener Zeiten gesucht.

    Hobbyarchäologen hoffen, dass die Hammerschiede Schutzstatus erhält

    „Durch die ganzen Funde kann man ein sehr deutliches Bild der Tier- und Pflanzenwelt vor 11,6 Millionen Jahren zeichnen“, erklärt Klöck. Europaweit gebe es nur vier oder fünf weitere Ausgrabungsstellen, die ähnlich alte Funde aufweisen. Er hofft, dass die Hammerschmiede einen Schutzstatus bekommt. Das wäre sicher auch im Sinne von Sigulf Guggenmos. „Ich habe mir ein bisschen auf die Fahne geschrieben, sein Lebenswerk weiterzuführen“, sagt Klöck.

    Lesen Sie dazu auch: Sensationsfund "Udo": Experten wollen bald nach weiteren Knochen graben (Plus+)

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