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Dachau: Wie landete die KZ-Tür aus Dachau in Norwegen?

Dachau

Wie landete die KZ-Tür aus Dachau in Norwegen?

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    Dieses Bild der bekannten KZ-Tür wurde nicht in Dachau aufgenommen, sondern in einer norwegischen Polizeistation. Die Ermittler sind ratlos.
    Dieses Bild der bekannten KZ-Tür wurde nicht in Dachau aufgenommen, sondern in einer norwegischen Polizeistation. Die Ermittler sind ratlos. Foto: Marit Hommedal/dpa

    Die Ermittler sprechen von einem „Teilerfolg“. Einerseits ist die gestohlene Tür zum ehemaligen Konzentrationslager Dachau wieder da. Andererseits kann die Polizei längst keinen Täter präsentieren. Jetzt, wo die schmiedeeiserne Tür mit der menschenverachtenden Inschrift „Arbeit macht frei“ nahe dem norwegischen Bergen gefunden wurde, fängt für die Beamten der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck vieles von vorne an.

    Vor allem einen Hinweis werden sie noch einmal genau unter die Lupe nehmen, wie Kriminalhauptkommissar Gerhard Drexl betont. Kurz nach dem Diebstahl in der Nacht zum 2. November 2014 hatte ein Zeuge von einem dunklen Kombi berichtet. Einer der Insassen fragte damals nach dem Weg zur KZ-Gedenkstätte. Sein Akzent enttarnte ihn als Skandinavier. Vorstellbar wäre Drexl zufolge, den Zeugen erneut zu befragen und dann in Norwegen nach Hinweisen auf den dunklen Wagen zu suchen. Dabei sind die Fahnder jedoch auf die Hilfe der norwegischen Kollegen angewiesen. Denn ihre Befugnisse enden an den Landesgrenzen. Für jeden Ermittlungsschritt im Ausland müssen sie ein sogenanntes Rechtshilfeersuchen stellen.

    Die Tür wiegt 100 Kilogramm

    Ein anonymer Hinweis führte die Ermittler zum Fundort der KZ-Tür. Norwegischen Zeitungen zufolge wurde sie bei einer Schießanlage zwischen dem Stadtteil Gaupås und dem Ort Ytre Arna entdeckt – zusammen mit Unrat unter einer Plastikplane versteckt. Jetzt befindet sie sich in der Polizeiinspektion von Bergen. In der Zeitung Aftenbladet gaben die Ermittler bekannt, keine verlässlichen Spuren an dem stark verrosteten Tor sichergestellt zu haben. Den Berichten zufolge lag es schon lange im Freien. Wie die 100 Kilogramm schwere Tür von Deutschland nach Norwegen gekommen ist, können sich die Ermittler bislang nicht erklären. Dass ein Beamter aus Bayern die Polizei in Bergen unterstützt, ist einem Sprecher der Staatsanwaltschaft München II zufolge bislang nicht geplant. Die Behörde koordiniert alles, was in dem Fall passiert. Ziel sei, die Tür aus der Nazi-Zeit schnell wieder nach Deutschland zu holen.

    Derzeit komplettiert ein Duplikat das Eingangsportal des Dachauer Geländes, auf dem zwischen 1933 und 1945 mehr als 41000 Häftlinge starben. Geht es nach Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, soll die Replik dort bleiben. Er werde dem Stiftungsrat vorschlagen, sagt Freller, das Originaltor nach der Restaurierung im Museum der Gedenkstätte auszustellen. Noch einmal soll es nicht gestohlen werden. „Es ist ein Beweisstück für das menschenverachtende Denken der Nationalsozialisten. Wer es entwendet, beseitigt die Erinnerung an deren Verbrechen.“

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