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Coronavirus: Wie das Virus unser Leben verändert: Ein Unternehmer erzählt

Coronavirus

Wie das Virus unser Leben verändert: Ein Unternehmer erzählt

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    Konzertveranstalter Eberhard Fetzer leidet unter der Verunsicherung.
    Konzertveranstalter Eberhard Fetzer leidet unter der Verunsicherung. Foto: Eberl Medien

    Hinter Eberhard Fetzer liegt ein sonniges Wochenende, er ist am Sonntag wieder in den Immenstädter Stadtrat gewählt worden. Von Freude ist der Unternehmer aus dem Oberallgäu trotzdem weit entfernt. „Die Lage ist doch gespenstisch, ein Wahnsinn ist das alles.“ Fetzer, 53, organisiert Veranstaltungen und kleine Messen zwischen Kempten und Ulm, Freiburg und Rosenheim. Seit 30 Jahren ist das sein Geschäft. Seit letzter Woche ist davon nicht viel übrig. Die Flohmärkte in Kempten und Wangen hat er gerade aus dem Kalender genommen, auch andere Termine sind gestrichen.

    Die Mitarbeiter müssen wegen Corona Veranstaltungen absagen

    Für seine Mitarbeiter heißt das: Veranstaltungen absagen, Kunden kontaktieren, Standgebühren zurücküberweisen, monatelange Vorbereitungen rückabwickeln. „Das nimmt einem schon die Motivation zum Arbeiten“, sagt Fetzer. Vor allem, weil ja keiner weiß, was kommt. Kann das Vatertagsfest im Mai in Kempten stattfinden, zu dem mehrere tausend Besucher erwartet werden und für das die Musiker und die Caterer bereits bestellt sind? Und was ist mit den Gartentagen, die im Juli auf Kloster Irsee stattfinden sollen? „Das Schwierigste ist die Verunsicherung“, sagt Fetzer. Weil es für sein Geschäft auch keine Versicherung gebe, weil keiner wisse, wie lang diese Krise und die damit verbundenen Einschränkungen dauern werden.

    „Bleiben Sie gesund“, sagt er zum Schluss

    Nichts ist mehr, wie es war – dieser Satz, der wie ein Reflex nach Anschlägen und Katastrophen gebraucht wird, gilt auch in diesen Corona-Ausnahme-Tagen, die sich so merkwürdig anfühlen. Weil der eigene Aktionsradius zusammenschrumpft – auf den Weg zur Arbeit, zum Arzt, zum Einkaufen, den Besuch der engsten Familie. Weil das, was gestern normal war, morgen überholt sein kann.

    Andererseits: Wenn diese Pandemie etwas Gutes hat, dann dass ein „Wie geht’s?“ längst nicht mehr so lapidar dahingefragt ist. Dass sich die Menschen plötzlich im Gespräch miteinander Gutes wünschen – Gesundheit zum Beispiel. Dass man mehr aufeinander achtet, sich mehr wertschätzt. Bei Eberhard Fetzer, dem Messeveranstalter aus dem Oberallgäu, klingelt das Telefon. „Bleiben Sie gesund!“, sagt er noch zum Abschied.

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