Das Leben ging vor einer halben Stunde. Nun hängen sie da, aufgeschlitzt, ausgenommen. Die warmen Körper dampfen noch, in schmalen Rinnen auf dem Boden fließt das Blut. An den Schlacht- und Zerlegebändern stehen Menschen, die den toten Schweinen die Köpfe abtrennen, die mächtigen Schenkel zerteilen, die einmal als Schinken auf einem Brot liegen werden. Hier, im Bauch des Ulmer Schlachthofs, ist es laut und kalt und feucht. Es ist eine Neonlicht-Welt. Eine Welt, die auf einmal so stark im Fokus steht wie nie zuvor.
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