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Coronavirus: Corona-Infektionen: Ab wann Besserung zu erwarten ist

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Corona-Infektionen: Ab wann Besserung zu erwarten ist

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    Handhygiene ist eine der grundlegenden Maßnahmen gegen den Coronavirus.
    Handhygiene ist eine der grundlegenden Maßnahmen gegen den Coronavirus. Foto: Fabian Strauch, dpa

    Einzelne Schulen bleiben geschlossen, ein halbes Dutzend Messen ist abgesagt. Der Tourismus erleidet Umsatzeinbußen. Hunderte Menschen stehen unter häuslicher Quarantäne, zugleich steigt die Zahl der Infizierten. Das Coronavirus hat massive Auswirkungen auf das öffentliche Leben in Deutschland. Doch je länger die Gesundheitskrise anhält, umso lauter wird auch die Frage gestellt: Wie lange lässt sich dieses Maß an staatlichen Eingriffen durchhalten?

    Udo Götsch, Sachgebietsleiter für Infektiologie im Frankfurter Gesundheitsamt, kann zumindest abschätzen, wie sich die Lage entwickeln wird: „Wir erwarten, dass in Deutschland noch etwa einen Monat lang die Zahl der Infizierten steigt, dann wird sich die Lage vermutlich wieder entschärfen.“ Er stützt sich dabei auf den Verlauf in China, wo die Krankheitswelle inzwischen abebbe. Ob das Virus dann ganz verschwindet, wie 2003 der Sars-Erreger, könne man noch nicht abschätzen. Es sei nicht auszuschließen, dass das Virus, auch ähnlich wie die Grippe, immer wieder phasenweise auftrete.

    Trotz des Coronavirus muss die Infrastruktur funktionieren

    Wie bei der Grippe werden sich die Gesellschaften wohl auf den Umgang mit der Krankheit konzentrieren müssen – ob mit Impfungen oder mit der medikamentösen Behandlung. „Quarantäne-Maßnahmen im strengen Sinne kann man nicht ewig durchhalten. Das würde zum Beispiel zu einer kritischen Unterversorgung der Patienten führen, wenn Ärzte und Rettungskräfte in großer Zahl unter Quarantäne gestellt werden“, sagt Götsch. Denn auch wenn die Bekämpfung des Virus wichtig sei, müsse die Infrastruktur erhalten bleiben. Niemand wolle etwa den Austausch mit Italien unterbrechen, obwohl es dort aktuell rund 3000 bekannte Infektionen gebe. Für eine Abschottung seien die Länder zu eng miteinander verknüpft.

    Italien hat als bisher am stärksten betroffenes Land in der EU wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus alle Schulen und Hochschulen bis Mitte des Monats geschlossen. In Deutschland ist das nicht geplant. Schulschließungen gab es in Bayern unter anderem in Würzburg und Unterhaching.

    Corona-Tests sollten nur in begründeten Verdachtsfällen gemacht werden

    Lothar Wieler, Präsident des Berliner Robert Koch-Instituts, appelliert an Ärzte und die Bevölkerung, Tests nur bei begründeten Verdachtsfällen mit Symptomen zu machen. Es gehe darum, das System nicht zu überlasten. „Vielleicht wird sogar zu viel getestet“, sagte Wieler.

    Die Ausbreitung des Coronavirus hat nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch nicht zu einer Katastrophenlage geführt. „Bei Corona sprechen wir noch nicht von Katastrophe, ausdrücklich und ganz bewusst nicht. Es ist im Moment noch eine Lage der Gesundheitsverwaltung“, sagte der Präsident des Bundesamtes, Christoph Unger. Man müsse auch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz wahren.

    Italien und Deutschland könnten wirtschaftliche Folgen spüren

    Auf das Prinzip der Verhältnismäßigkeit hofft man auch in der Wirtschaft. In Europa seien Italien aufgrund der Epidemie und Deutschland aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtung mit Asien und Italien „in besonderem Maße einem Rezessionsrisiko“ ausgesetzt, warnte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Die wirtschaftlichen Folgen von zeitweiligen Produktions- und Transportunterbrechungen vor allem in China und in anderen Weltteilen seien bereits jetzt „gravierend“.

    Unterdessen forschen Wissenschaftler in Tübingen an der Entwicklung eines Impfstoffes: „Wir können diejenigen sein, die einen Impfstoff problemlos in kürzester Zeit in millionenfacher Dosis herstellen“, sagt Ingmar Hoerr, Chef des Biotechnologie-Unternehmens CureVac.

    Alle aktuellen Entwicklung zum Coronavirus lesen Sie in unserem Live-Blog: Erste Coronavirus-Fälle im Kreis Neu-Ulm bestätigt

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