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Coronavirus: Bayern muss doch keinen Engpass beim Corona-Impfstoff fürchten

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Bayern muss doch keinen Engpass beim Corona-Impfstoff fürchten

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    Bayern erhält in der ersten Januar-Woche keine Impfstofflieferung. Die Gesundheitsministerin übt Kritik am Bund.
    Bayern erhält in der ersten Januar-Woche keine Impfstofflieferung. Die Gesundheitsministerin übt Kritik am Bund. Foto: Marijan Murat, dpa/dpa-tmn

    Um Engpässe in der Versorgung der Corona-Impfzentren und der Mobilen Impfteams zu unterbinden, will der Bund nun eine Lieferung von Impfdosen vorziehen. Mit dem Unternehmen Biontech habe man vereinbart, dass eine Lieferung an die Bundesländer bereits am 8. Januar erfolgt. Der Impfstoff von diesem Mittwoch solle nach Planungen von Biontech für die erste Januarwoche reichen. Die neue Lieferung am 8. Januar soll eine Versorgung mit Impfdosen bis zum 18. Januar sicherstellen. Ab dann sieht das Bundesgesundheitsministerium wieder im Wochenrhythmus Lieferungen von 670.000 Impfdosen an die Länder vor.

    Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml hatte am Mittwoch verkündet, dass bisher insgesamt 17.000 Bürgerinnen und Bürger im Freistaat eine Impfung erhalten hätten. Darunter seien viele Menschen, die in Senioren- und Pflegeeinrichtungen untergebracht sind. Weitere 107.500 Impfdosen seien in Bayern eingetroffen. Sie würden nun an die bayerischen zentralen Lager ausgeliefert und von dort aus verteilt. Nach der Lieferung vom Mittwoch hatte der Bund zunächst eine weitere für den 11. Januar geplant, dann abgesagt. Aus einigen Bundesländern kam Kritik, sie fürchteten Versorgungsengpässe und warfen dem Bund Unzuverlässigkeit vor.

    Zugesagte Lieferung von Corona-Impfstoff an Bayern sollte entfallen

    Auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte sich geäußert. Für die Ministerin sei nicht nachvollziehbar, dass trotz der hohen Infektionszahlen eine komplette Impfstofflieferung ausfalle. Die bayerischen Impfzentren hätten die zugesagten Impfdosen bereits eingeplant.

    Klaus Holetschek, Koordinator der Taskforce Corona-Pandemie kritisierte die Informationspolitik des Bundes: Benötigte Informationen erreichten das Ministerium nur zögerlich. Der Staatssekretär forderte eine bessere Planung und die Einbindung der Länder. Die bayerischen Impfzentren seien auf Planungssicherheit angewiesen. "Eine Terminvergabe macht nur dann wirklich Sinn, wenn alle Voraussetzungen für eine Impfung erfüllt sind. Und dazu benötigen wir in erster Linie Impfstoff. Der Bund muss endlich für eine angemessene Versorgung mit Impfstoff sorgen", sagte Holetschek.

    Ab 18. Januar sollen wieder wöchentlich Corona-Impfdosen in Bayern eintreffen

    Voraussichtlich ab dem 11. Januar wollte der Bund Bayern wieder wöchentlich mit Impfstofflieferungen über 107.250 Impfdosen versorgen. Melanie Huml sagte: "Aktuell sind wir dadurch in unserem Impfangebot stark beschränkt. Wir können leider nur das anbieten, was uns vom Bund geliefert wird." Die vorgeschriebene doppelte Impfung erfordert, dass jeweils die Hälfte einer Lieferung zurückgestellt werden muss. Bisher seien die Impfzentren mit ihren Mobilen Teams nach Auskunft von Huml in der Lage, täglich 37.000 Impfungen durchzuführen.

    Laut Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege würden aktuell überwiegend Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und das dortige Personal geimpft. Das Impfstoffangebot könne erst bei ausreichender Menge an Impfstoff erweitert werden. Dann würden weitere priorisierte Gruppen wie Menschen über 80 Jahre geimpft werden können. Sie sollen "demnächst" ein Schreiben ihrer zuständigen Kreisverwaltungsbehörde mit Informationen zur Impfung und Terminvergabe erhalten, heißt es in der Pressemitteilung.

    Staatssekretär Klaus Holetschek zeigte sich mit dem Start der Impfungen in Bayern trotz einiger kleinerer Probleme insgesamt zufrieden. Er sagte: "Die 96 bayerischen Kreisverwaltungsbehörden haben nicht nur in Rekordzeit die Impfzentren in ganz Bayern flächendeckend eingerichtet, sondern auch eine Telefonlogistik installiert." Er forderte aber auch, mehr Anstrengungen für eine Steigerung der Impfstoffproduktion zu unternehmen. (lesa, mit dpa)

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