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Reiserückkehrer: Corona-Test-Panne in Bayern: Söder spricht Huml Vertrauen aus

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Corona-Test-Panne in Bayern: Söder spricht Huml Vertrauen aus

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    Ministerpräsident Markus Söder zog personelle Konsequenzen aus der Panne um Corona-Testergebnisse von Urlaubsrückkehrern. Gesundheitsministerin Melanie Huml bleibt aber im Amt.
    Ministerpräsident Markus Söder zog personelle Konsequenzen aus der Panne um Corona-Testergebnisse von Urlaubsrückkehrern. Gesundheitsministerin Melanie Huml bleibt aber im Amt. Foto: Peter Kneffel, dpa

    In den bayerischen Corona-Testzentren für Reiserückkehrer gab es massive Probleme, mehrere zehntausend Getestete warteten deutlich länger als 48 Stunden auf ihre Ergebnisse. Viele von ihnen haben bis heute noch keinen Bescheid erhalten. Nach einer Krisensitzung am Donnerstag traten gegen 15.30 Uhr schließlich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsministerin Melanie Huml vor die Presse. Zunächst war geplant, dass Huml um 14 Uhr eine Pressekonferenz gibt und Söder sich am späten Nachmittag noch äußert.

    Innenministerium übernimmt Koordination der bayerischen Corona-Testzentren

    Markus Söder entschuldigte sich zu Beginn der Pressekonferenz bei den Betroffenen, verteidigte aber gleichzeitig die bayerische Test-Strategie für Reiserückkehrer. "Es hat eine Panne gegeben, allerdings in der Umsetzung, nicht in der Strategie", sagte er. Im Vorfeld war auch das schnelle Tempo kritisiert worden, mit dem Bayern die Testzentren an den Grenzen, Flughäfen und großen Bahnhöfen eingerichtet hatte. Dieses Tempo gebe jedoch nicht die Regierung vor, sondern die aktuelle Lage, sagte Söder. Es habe sich in den vergangenen Wochen die Befürchtung bestätigt, dass durch Reiserückkehrer die Infektionszahlen wieder deutlich ansteigen.

    Die Fehler der vergangenen Tage müssten nun dringend aufgearbeitet werden, sagte der bayerische Ministerpräsident. In der Nacht seien 400 Mitarbeiter des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Einsatz gewesen, unterstützt durch die Polizei. Um die Panne möglichst schnell aufarbeiten zu können, werde das Landesamt hier um 100 Mitarbeiter aufgestockt. Der zuständige Amtsleiter Andreas Zapf wird versetzt, er wechselt ins Gesundheitsministerium. Seinen Posten übernimmt der Regierungsvizepräsident von Oberbayern, Walter Jonas. Auch in der Verantwortung für die Testzentren gibt es einen Wechsel: Statt wie bisher das Gesundheitsministerium ist künftig das Innenministerium zuständig.

    Melanie Huml bot ihren Rücktritt als Gesundheitsministerin an

    Anders als bereits von der Opposition gefordert, tritt Gesundheitsministerium Melanie Huml (CSU) nicht zurück. Die Ministerin habe ihm den Rücktritt zweimal angeboten, sagte Ministerpräsident Söder. Er sprach ihr jedoch weiterhin sein Vertrauen aus, sagte jedoch auch, dass es sich um einen schweren Fehler gehandelt habe, der so nicht noch einmal passieren dürfe. In der Krise seien durch die großen Herausforderungen jedoch auch weiterhin Pannen möglich, räumte Söder ein.

    Gesundheitsministerin Huml, der man die Belastung deutlich anmerkte, erklärte, dass man seit Mittwoch dabei sei, vorrangig die positiv Getesteten zu informieren. Von etwa 1000 Betroffenen seien 908 informiert worden, sagte sie. Es müsse aber noch abgeglichen werden, ob unter den ausstehenden Tests auch Dubletten seien. Gleichzeitig verteidigte auch Huml die bayerische Linie, Urlaubsrückkehrer auf freiwilliger Basis in Zentren testen zu lassen. Die Schwierigkeiten der Anfangsphase, in der Daten analog erfasst wurden, seien durch die Übergabe der Teststationen an einen Dienstleister, der digital arbeitet, nun behoben.

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