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Corona-Regeln: Böllern, Treffen, Übernachten: So starten Sie coronakonform ins neue Jahr

Corona-Regeln

Böllern, Treffen, Übernachten: So starten Sie coronakonform ins neue Jahr

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    Essen im großen Kreis? Das ist dieses Jahr nicht erlaubt.
    Essen im großen Kreis? Das ist dieses Jahr nicht erlaubt. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Kein Feuerwerk, kein Anstoßen in großer Runde, kein Umarmen mit den Nachbarn, keine Partys. Der Silvesterabend 2020, er wird so viel stiller werden, als in den Jahren zuvor. Und dennoch ist der Wunsch, das Ende dieses belastenden Corona-Jahres zu feiern, sicherlich bei vielen groß. Was zum Jahreswechsel im Freistaat nun erlaubt und was verboten ist, können Sie hier nachlesen:

    Mit wie viel Personen darf ich 2020 in Bayern Silvester feiern?

    Im Gegensatz zu den Weihnachtsfeiertagen wird es am 31. Dezember und am 1. Januar keine Ausnahmen von den allgemeinen coronabedingten Beschränkungen geben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, die Tage um den Jahreswechsel werden heuer ruhig. "Natürlich darf man sich freuen, das neue Jahr begrüßen und auch feiern, aber eben daheim und mit weniger Personen." Das heißt: Erlaubt sind nur Zusammenkünfte von zwei Haushalten und maximal fünf Personen. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren werden nicht mit eingerechnet.

    Wie darf ich den Silvesterabend feiern?

    Die Staatsregierung schreibt auf ihrer Internetseite, dass die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 Uhr und 5 Uhr weiterhin bestehen bleiben. In diesem Zeitraum darf das Haus oder die Wohnung nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Das bedeutet, dass vor der Haustür Treffen mit mehreren Menschen untersagt sind - ebenso auf öffentlichen Plätzen, wo in der Silvesternacht ein An- und Versammlungsverbot gilt. Besucher, die den Jahreswechsel mit ihren Gastgebern feiern möchten, müssen über Nacht bleiben. Mit den Nachbarn anstoßen ist nur auf privaten Flächen wie Gärten, Terrassen und Balkonen erlaubt, schreibt das Bayerische Innenministerium.

    In diesem Jahr gelten an Silvester besondere Regeln: Böllern im öffentlichen Raum ist verboten.
    In diesem Jahr gelten an Silvester besondere Regeln: Böllern im öffentlichen Raum ist verboten. Foto: Tobias Kleinschmidt, dpa (Archiv)

    Sind Böller und Raketen dieses Jahr an Silvester erlaubt?

    Ministerpräsident Söder erklärte, dass man sich in Deutschland gemeinschaftlich dazu entschieden habe, keinen Verkauf von Böllern oder Feuerwerk zu erlauben. "Nicht, weil wir glauben, dass eine Rakete per se eine pandemische Wirkung hätte", sagte Söder. "Die Krankenhäuser haben uns aber mit Nachdruck vor zusätzlichen Belastungen in der Silvesternacht gewarnt." Jedes Jahr an Silvester gingen viele Menschen unsachgemäß mit Feuerwerkskörpern um und seien auf Akutversorgung in den Krankenhäusern angewiesen. "Dies würde in diesem Jahr ganz einfach zu viel sein." Seit dem 16. Dezember also ist der Kauf von Pyrotechnik bundesweit verboten. Darunter fallen zum Beispiel Feuerwerksraketen oder Batterien. Weiterhin erlaubt sind Tischfeuerwerk und Wunderkerzen.

    In ganz Bayern ist darüber hinaus an publikumsträchtigen Plätzen, wie die Staatsregierung es nennt, das Abbrennen oder Mitführen von Pyrotechnik verboten. Die Kommunen entscheiden, welche Orte in den jeweiligen Städten und Landkreisen damit gemeint sind. Feuerwerks-Vorräte, die in den Vorjahren gekauft wurden, dürfen grundsätzlich auf dem Privatgrundstück wie dem Garten oder Balkon gezündet werden. Doch immer mehr Kommunen haben mittlerweile auch das untersagt.

    Das Verbot gilt in Bayern beispielsweise in der gesamten Region Mittelfranken. Auch Anwohner innerhalb des Mittleren Rings in München dürfen auf Privatgrundstücken keine Böller zünden. Im oberbayerischen Ingolstadt gibt es über die staatlichen Vorschriften hinaus wie im Vorjahr aus Brandschutzgründen ein Feuerwerksverbot in der Altstadt. Auch Augsburg wollte im Stadtgebiet ein solches Verbot verhängen. Dies wurde nun allerdings vom Augsburger Verwaltungsgericht sowie vom Münchner Verwaltungsgerichtshof gekippt.

    Aller Enttäuschung darüber zum Trotz gehen Naturschützer davon aus, dass das Böllerverbot für Tiere ein Segen sein könnte. "Die lauten Geräusche der Raketen und Böller schrecken Tiere auf, die dann bei ihrer Flucht wertvolle Energie für die kalten Winternächte unnötig verbrauchen", sagte Miriam Hansbauer vom Landesbund für Vogelschutz. In den Vorjahren hätten Wildtiere oft aus Schreck vor der lauten Knallerei ihre Schlafplätze verlassen. Vögel würden dann häufig bis zu 1000 Meter in die Luft fliegen, obwohl sie tagsüber normalerweise nur Höhen bis zu 100 Metern erreichen. Durch den Schock verlieren manche die Orientierung und prallen auf Hindernisse wie Häuser oder Autos.

    Warum sind diese Kommunen beim Böllerverbot so streng?

    Viele Städte und Landkreise habe ihre Entscheidung deshalb getroffen, weil jedes Jahr an Silvester ohnehin schon viele Unfälle beim Zünden von Feuerwerkskörpern passieren. Ein Beispiel aus dem Jahr 2019: An Silvester hatte es in Nürnberg binnen zwölf Stunden im Vergleich zu anderen Tagen 186 zusätzliche Notfalleinsätze und 90 Einsätze mehr für die Feuerwehr gegeben. Da die Krankenhäuser aber wegen Corona heuer bereits an der Belastungsgrenze arbeiten, wollen Kommunen mit diesen strikten Maßnahmen silvestertypische Verletzungen vermeiden und somit Krankenhaus-Mitarbeiter und Betten entlasten. Denn jeder Unfall bindet ärztliche und pflegerische Kapazitäten, die wiederum an anderer Stelle fehlen und das Leben Dritter gefährden könnten.

    Wie wird an Silvester in Bayern kontrolliert?

    Bayerische Polizeipräsidien verweisen darauf, dass sie nicht ohne Anlass in den Wohngebieten nach großen, verbotenen Silvesterpartys suchen werden. "Anlasslose Kontrollen von Wohnungen sind nicht zulässig", betonte auch ein Sprecher des Bayerischen Innenministeriums. Wenn es Hinweise auf Ordnungswidrigkeiten gebe, müssten die Beamten vor Ort abwägen, ob sie in das Haus gehen dürfen. "Zum Betreten einer Wohnung bedarf es einer dringenden Gefahr für ein bedeutendes Rechtsgut wie die Gesundheit", erläutert der Ministeriumssprecher. (mit dpa)

    Mehr zu den aktuellen Corona-Regeln erfahren Sie auch hier.

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