Das bayerische Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder hat sich am Dienstagvormittag noch einmal mit den Corona-Maßnahmen in Kitas und Schulen beschäftigt. Die Staatsregierung um Söder zog Zwischenbilanz zum Schul- und Kita-Start und informierte über den aktuellen Stand zu Tests, Impfungen und Luftreinigern. Änderungen gibt es bei Corona-Tests für die Kitas.
Ministerpräsident Markus Söder spricht von "stabilen Corona-Lage in Bayern"
Ministerpräsident Markus Söder sprach von einer "stabilen Corona-Lage in Bayern". Aktuell steht die Krankenhausampel im Freistaat auf grün. Im Bayern wurden 262 hospitalisierte Fälle in den letzten sieben Tagen gemeldet. 291 Corona-Patientinnen und Patienten liegen aktuell auf der Intensivstation. Bisher haben sich bisher 711.990 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 968 mehr als am Vortag. Die Krankenhausampel stehe weiterhin auf grün. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 87. Der Ministerpräsident erklärte, dass es in Südbayern aktuell höhere Inzidenzen gibt. Dazu merkte Söder an: "Dort wo Impfquoten niedriger sind, sind auch die Inzidenzen einiges höher."
Die Hoffnung, dass sich wieder mehr Menschen impfen lassen, legt die bayerische Regierung nun für die kommenden Wochen. Ab 11. Oktober wird es in Bayern keine kostenlosen Tests und es keine Entschädigung mehr für Verdienstausfall im Quarantänefall geben. Markus Söder stellte klar: „Corona ist derzeit ausschließlich ein Thema der Ungeimpften." Je mehr geimpft werden, desto geringer sei die Gefährdung.
In der Zukunft möchte die Regierung in der Impfstrategie noch mehr auf Impfmobile zurückgreifen und auch Wert auf die Impfungen bei Schüler und Schülerinnen legen. Die 7-Tage-Inzidenz in Bayern liegt aktuell in der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen über 200 und bei den Sechs- bis Zwölfjährigen bei fast 200. "Deswegen ist es wichtig besonders im Schulbereich das Impfen zu verstärken", sagte Söder.
Kultusminister Michael Piazolo: "reibungsloser Schulstart"
Maske auch im Unterricht, Testpflicht im Klassenzimmer und regelmäßig Lüften: Das sind die Voraussetzungen, unter denen Kinder und Jugendliche in Bayern vor gut einer Woche wieder die Schule gestartet sind. Kultusminister Michael Piazolo sprach von einem "reibungslosen" Schulstart. Bei 30 Prozent der Grund- und Förderschulen hat bereits das Pool-Testen begonnen. Seit 20. September kommen die neuen Lolli-Tests zum Einsatz kommen. Diese gelten als angenehmer und vielfach sensibler als „Nasenbohrer“-Schnelltests. Zuvor hatten Schulleiter und Schulleiterinnen den knappen Zeitplan kritisiert, um sich auch die neuen Test vorbereiten.
Die Zahl der neuen Tests soll nun Stück für Stück erhöht werden. Etwa 500.000 Schülerinnen und Schüler an 3.000 Schulen nehmen in Bayern an dem Programm teil. "Es ist ein großer Aufwand, aber er lohnt sich, weil er Sicherheit an den Schulen erhöht", sagt Piazolo. Auch die geplanten Impfaktionen an den bayerischen Schulen sind angelaufen, der Bedarf wird aktuell ermittelt. An den Schulen, aber auch in den Impfzentren vor Ort sollen Zeitslots für Schüler-Impfungen geschaffen werden.
Kitas in Bayern: PCR-Pool-Testungen in der Zukunft auch in Kitas
In Kitas in Bayern ist die Zahl der Corona-Infektionen weiter niedrig. Von 10.200 Kitas in Bayern mussten 94 Einrichtungen schließen wegen Corona-Fällen in Bayern und sechs Kitas mussten ganz schließen, wie Familienministerin Carolina Trautner berichtete. Seit Montag gilt in den Einrichtungen für das Personal, dass Nicht-Geimpfte und Genesene sich dreimal die Woche testen lassen müssen. Statt Antigen-Schnelltests sollen in der Zukunft auch PCR-Pool-Tests, wie an den Schulen, in den Kitas angeboten werden.
Die Landkreise und kreisfreien Städte können so selbst entscheiden, ob sie Antigen-Selbsttests oder PCR-Pool-Tests anbieten wollen. Das Angebot ist freiwillig und die Kosten für die PCR-Pool-Tests werden erstattet. Der Ministerrat hatte heute beschlossen, die Einführung von PCR-Pool-Tests durch die Kommunen und Träger mit bis zu 28 Millionen Euro bis zum Ende des Jahres zu unterstützen. Gibt es eine Entscheidung gegen die PCR-Pool-Tests bleibt das Angebot von zwei wöchentlichen Selbsttests für Kinder in den bayerischen Kitas bestehen. Diese erhalten Eltern über einen Berechtigungsschein direkt bei der Apotheke.
Clubs und Diskotheken dürfen wieder im Oktober öffnen
Nach langer Corona-Zwangspause sollen Clubs und Diskotheken in Bayern wie von der Staatsregierung angekündigt zum Oktober wieder öffnen. "Es bleibt dabei: Wir werden die Öffnung von Clubs und Diskotheken zum Oktober dann erlauben", sagte der Ministerpräsident Markus Söder. Einlass sollen nur Geimpfte und Genesene bekommen, oder man muss einen negativen PCR-Test vorweisen.
Formal soll das in der Kabinettssitzung in der kommenden Woche - wegen der Nachwehen der Bundestagswahl am Donnerstag statt am Dienstag - beschlossen werden. "Kann sich jeder drauf einstellen", sagte Söder. Derzeit würden noch die Hygiene-Leitfäden erarbeitet.