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Corona-Pandemie: Neue Coronabrennpunkte in Bayern: Söder warnt vor zweitem Lockdown

Corona-Pandemie

Neue Coronabrennpunkte in Bayern: Söder warnt vor zweitem Lockdown

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    CSU-Chef Markus Söder warnt vor einem zweiten Lockdown.
    CSU-Chef Markus Söder warnt vor einem zweiten Lockdown. Foto: Sven Hoppe, dpa

    CSU-Chef Markus Söder hat die Menschen eindringlich zur Beachtung der Corona-Regeln ermahnt. "Leider sind wir auf dem Weg zu exponentiellem Wachstum, gerade in den Großstädten ist die Herausforderung sehr, sehr groß", sagte Bayerns Ministerpräsident am Samstag bei der virtuellen Landesversammlung der Frauen-Union. Als Gründe für der Anstieg der Infiziertenzahlen nannte er unter anderem leichtsinniges Verhalten und eine nachlassende Disziplin beim Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln. Man müsse jetzt klug und umsichtig bleiben, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. "Wenn wir aber nichts tun und aufpassen, läuft es unweigerlich in diese Richtung", sagte Söder.

    In Bayern hatten am Samstag zwei Städte und zwei Landkreise den kritischen Signalwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Nach Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL - Stand: 8.00 Uhr) lag die Stadt Memmingen bei 54,42. Im Landkreis Fürstenfeldbruck lag der Wert bei 51,07, im Landkreis Regen hatten sich binnen sieben Tagen 60,72 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus neu infiziert. Rosenheim hatte den Schwellenwert bereits am Vortag überschritten und lag laut LGL am Samstag bei 67,66.

    Corona-Brennpunkt: Stadt Memmingen überschreitet Grenzwert

    In Memmingen handele es sich um Infektionen im familiären Bereich, teilte eine Stadtsprecherin mit. Das Infektionsgeschehen sei aber nicht klar eingrenzbar. "Wir werden immer auf die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen achten, sollten Einschränkungen notwendig werden", betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder (CSU). Die schwäbische Stadt hatte schon zuvor ihre Coronaregeln verschärft und unter anderem die Zahl bei Feiern, Vereins- oder Parteisitzungen auf höchstens 50 Teilnehmer begrenzt. Von Festen in Privaträumen mit mehr als 25 Menschen wurde dringend abgeraten. Ähnliche Regeln gibt es in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Regen. 

    In Rosenheim dürfen sich seit Samstag im öffentlichen Raum wie auf Privatgrund nur noch höchstens fünf Personen als Gruppe aufhalten. An Feiern in privaten Räumen dürfen maximal 25 Menschen teilnehmen, das gilt auch für öffentliche Veranstaltungen. Verstöße können eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro nach sich ziehen.

    Nach Angaben des LGL vom Samstag (Stand 8.00 Uhr) wurden in Bayern seit Ausbruch der Pandemie 72.434 Menschen positiv auf das neuartige Virus Sars-CoV-2 getestet. Es wurden bis dato 2683 Todesfälle verzeichnet. Bundesweit gab es nach Auskunft des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen 4721 neue Corona-Infektionen. Großstädte wie Berlin, Frankfurt am Main oder Bremen hatten den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen überschritten. 

    Söder mahnt: "Mehr Maske, weniger Alkohol, kleinere Versammlungen, kleinere Partys."

    Bei der Beurteilung der Lage auf die Zahl der Krankenhausbetten abzustellen, die wegen Corona belegt sind, hält Söder für den falschen Weg. "Sind die Krankenhäuser voll, ist es zu spät", sagte er. Die jetzigen Infektionszahlen bildeten ohnehin die Lage von vor zwei Wochen ab. Inzwischen seien die Zahlen wahrscheinlich schon sehr viel höher. Zudem liefen die Kliniken in Spanien oder Frankreich gerade wieder voll. 

    "Es ist genau das Gleiche wie vor einem halben Jahr. Bei uns ist die Entwicklung ähnlich, halt nur zeitversetzt", meinte Söder. Diesen zeitlichen Vorsprung dürfe man nicht verspielen. Söders Forderung deshalb: "Mehr Maske, weniger Alkohol, kleinere Versammlungen, kleinere Partys." (dpa/lby)

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