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Corona-Pandemie: Kann der Sommer das Coronavirus stoppen?

Corona-Pandemie

Kann der Sommer das Coronavirus stoppen?

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    Noch ist unklar, wie die Corona-Lage im Sommer 2021 aussehen wird.
    Noch ist unklar, wie die Corona-Lage im Sommer 2021 aussehen wird. Foto: Clara Margais, dpa (Symbol)

    „Das wird ein super Sommer.“ Dieser Satz – von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in einem Interview ausgesprochen – hat vielen Menschen das Herz erwärmt. Er schien wie ein Lichtblick im dunklen Pandemie-Tunnel, versprach er doch einen Sommer ohne oder zumindest mit weniger Einschränkungen. Doch Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, schlug kurz darauf einen anderen Ton an: Er warnte zuletzt vor einem Sommer mit 100.000 Infizierten pro Tag, sollte der Lockdown zu früh beendet werden. Wie ist nun also die aktuelle Lage mitten im Lockdown? Und was erwartet uns im Frühjahr und Sommer, wenn wir wieder verstärkt im Freien sind?

    Weniger Corona im Sommer? Gesundheitsexperte Lauterbach bleibt optimistisch

    Politiker Lauterbach bleibt optimistisch: „Ich habe immer gesagt, dass wir jetzt sehr schwere Monate vor uns haben, und bis Juni bleibt es auch schwer“, erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Jetzt ist die härteste Zeit überhaupt. Denn noch haben wir nicht genug Impfstoff. Doch es wird uns in den nächsten Monaten bis zum Sommer gelingen, die Menschen zu impfen, die ein besonders hohes Sterberisiko haben. Über den Sommer hinweg werden wir weitere Menschen impfen können und wenn die Menschen vorsichtig sind, können wir einen super Sommer haben.“ Wichtig ist für ihn vor allem, „dass wir die Mutanten kleinhalten“. Der Impfstoff helfe dabei, „denn wir wissen, dass der Impfstoff von Biontech und Moderna auch gegen die Mutanten wirkt“.

    Für besonders schädlich hält der SPD-Politiker jetzt Debatten um Lockerungen: „Wir müssen jetzt die Grundlage schaffen, damit wir wieder die Kontrolle über das Virus bekommen.“ Sollte der Lockdown also über den 14. Februar hinaus verlängert werden? „Ich war immer dagegen, das Ende des Lockdowns an einem Datum festzumachen“, sagt Lauterbach. „Entscheidend ist es, den Inzidenzwert auf 25 und den R-Wert auf unter 0,7 zu drücken, damit das Infektionsgeschehen wieder nachvollzogen werden kann.“

    Es droht eine dritte Welle

    Auch Professor Thorsten Lehr hält es für entscheidend, „jetzt den Lockdown maximal durchzuziehen“. Denn der Pharmazieprofessor, der mit seinem Team an der Uni Saarbrücken einen Covid-Simulator entwickelt hat, ist sich sicher: „Schon kurz nach den Lockerungen, also Ende März, Anfang April, werden die Infektionszahlen wieder deutlich steigen. Ich rechne fest mit einer dritten Welle, bei der wir wieder alles zuschließen müssen und weitere Beschränkungen haben.“

    Der Experte vergleicht die Entwicklung der Infektionszahlen mit dem Jo-Jo-Effekt bei Diäten. Lehrs Prognose: „Das wird wahrscheinlich ein zähes Jahr werden.“ Größte Sorgen machen auch ihm die Mutanten. Dass nicht früher darauf geachtet wurde, nennt er „ein großes Versäumnis“. Schließlich wisse man, dass Viren sich verändern: „Das Auftreten der Mutanten hätte man zwar nicht verhindern können, aber man wüsste jetzt mehr.“

    Die Mutanten sind auch für Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek das große Problem: „Wir haben den Kampf gegen Corona noch nicht gewonnen.“ Denn „gerade mit Blick auf das vermehrte Auftreten von offenbar hoch ansteckenden Virus-Mutanten müssen wir weiter vorsichtig bleiben – das ist derzeit die große Unbekannte“. Wichtig ist für den CSU-Politiker, dass nun so viele Menschen wie möglich geimpft werden. „Dafür benötigen wir vor allem eins: mehr Impfstoff“, hebt er hervor. „Deshalb müssen die Europäische Kommission und die Bundesregierung rasch für mehr Verlässlichkeit bei den Impfstoff-Lieferungen sorgen.“

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