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Corona-Pandemie: Immer mehr Schüler und Lehrer in Bayern wegen Corona in Quarantäne

Corona-Pandemie

Immer mehr Schüler und Lehrer in Bayern wegen Corona in Quarantäne

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    In Schwaben ist mittlerweile nahezu jeder Landkreis von Quarantänemaßnahmen an Schulen betroffen.
    In Schwaben ist mittlerweile nahezu jeder Landkreis von Quarantänemaßnahmen an Schulen betroffen.

    Vor etwas mehr als zwei Wochen hat der Unterricht in Bayern nach den Sommerferien wieder begonnen – und mit dem ersten Schultag ist auch das Coronavirus wieder in die Klassenzimmer eingezogen. Bereits innerhalb der ersten Tage wurden Meldungen über Infektionen von Schülern und Lehrern und über ganze Klassen in Quarantäne bekannt. Nach Angaben des Kultusministeriums befinden sich mehr als 10.000 Schüler und rund 1000 Lehrer in Quarantäne.

    Ein Blick in die Region zeigt: Auch viele Fälle in Schwaben

    Doch damit nicht genug: In manchen Einrichtungen treten mittlerweile bereits so viele Corona-Fälle auf, dass nun sogar ganze Schulen geschlossen werden. So etwa im unterfränkischen Bad Königshofen. Dort sind seit Dienstag wegen etlicher Infektionen alle Kitas und Schulen der Stadt zu. Darüber hinaus sind auch die Einrichtungen der Nachbarorte im Umkreis betroffen, sodass nun insgesamt neun Schulen und acht Kindergärten nicht geöffnet haben – und hunderte Kinder nicht in den Unterricht gehen können.

    Die Situation in Bad Königshofen scheint von Südbayern aus weit weg zu sein, es liegt von Augsburg etwas mehr als drei Autostunden entfernt. Doch auch in Schwaben werden immer mehr Corona-Fälle an Schulen vermeldet. Das zeigt ein Blick in die Region.

    In nahezu fast allen schwäbischen Landkreisen wurden bereits Corona-Infektionen unter Lehrern und Schülern gemeldet und ebenfalls ganze Klassen, Kurse und sogar Stufen in Quarantäne und demzufolge auch in den Heimunterricht geschickt. Betroffen sind alle Schularten: von Grund-, Mittel-, Realschule über Gymnasium, Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) bis zu Fachakademien, beruflichen Schulzentren und sonderpädagogischen Förderzentren. In der Stadt Augsburg allein waren es insgesamt schon mindestens zwölf von 70 Schulen. Im Landkreis Augsburg sind drei Schulen betroffen: ein Gymnasium, eine FOS/BOS und eine Realschule, von einzelnen Klassen bis zu mehreren Kursen. Im Landkreis Neu-Ulm sind derzeit zehn Schulklassen in Quarantäne, in Neu-Ulm, Illertissen und Vöhringen. In Kempten hatte sich ein Achtklässler mit Corona infiziert, 21 Klassenkameraden und neun Lehrer mussten in Quarantäne.

    Das Kultusministerium erfasst täglich die Corona-Fälle

    Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man über Schwaben hinaus auf ganz Bayern schaut. Das Kultusministerium erfasst täglich, wie viele Schüler und Lehrer in Quarantäne sind, beziehungsweise wie viele sich infiziert haben. Wobei ein Ministeriumssprecher darauf weist: „Das Kultusministerium erhebt ausschließlich unterrichtsorganisatorisch relevante Daten. Das Erkenntnisinteresse ist kein infektionsmedizinisches; entsprechende belastbare Daten können ausschließlich die Gesundheitsbehörden erheben.“ Und der Sprecher betont, dass kommunale und private Schulen nicht zur Datenabgabe verpflichtet sind und nicht alle Schulen ihre Daten stets tagesaktuell liefern.

    Die Entscheidung, wie lange die betroffenen Kinder und Erwachsenen dann in Quarantäne bleiben müssen, unterliegt ebenfalls nicht dem Kultusministerium. „Ob und gegebenenfalls wie lange sich Schülerinnen und Schüler in Quarantäne begeben müssen, liegt ausschließlich beim Gesundheitsamt, das vor Ort je nach Einzelfall entscheidet“, erklärt der Ministeriumssprecher. Und wie sieht es bei den Lehrern aus? Wie wird der Unterrichtsausfall kompensiert, wenn Pädagogen wegen Corona-Quarantäne nicht in die Schule kommen dürfen? „Wenn eine Lehrkraft sich aufgrund einer entsprechenden Anordnung des Gesundheitsamts in Quarantäne begeben muss, bestehen verschiedene Möglichkeiten, um den betreffenden Präsenzunterricht sicherzustellen“, heißt es aus dem Kultusministerium. Um ausfallende Unterrichtsstunden zu verhindern, stünden die üblichen schulartspezifischen Instrumente zur Verfügung, zum Beispiel mobile Lehrerreserven. Neu dazu gekommen seien seit diesem Schuljahr außerdem die Teamlehrkräfte – sozusagen zeitlich befristete Aushilfslehrer. Sie sollen die von zu Hause aus arbeitenden Lehrkräfte in der Schule unterstützen. „Auch Distanzunterricht ist eine weitere Option, auf die die Schulen zurückgreifen können.“

    Corona trifft die Schwächsten der Gesellschaft

    Klar ist, dass all das einen regulären Präsenzunterricht nicht ersetzt. Und nicht nur das. Wenn Einrichtungen im schlimmsten Fall geschlossen werden, leiden nicht nur Schüler und Lehrer darunter – wie die Situation im unterfränkischen Bad Königshofen zeigt. In der 6000-Einwohner-Stadt sind jetzt auch Besuche in den Alten- und Pflegeheimen bis auf Weiteres untersagt. Corona trifft die Schwächsten der Gesellschaft: die Kinder, die Alten und die Kranken. (mit dpa)

    Hier bieten wir eine Übersicht dazu, wo sich in der Region Schulklassen in Quarantäne befinden.

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